OK-Chef Muto: Olympischer Fackellauf wird eventuell verkürzt

OK-Chef Muto: Olympischer Fackellauf wird eventuell verkürzt
Tokio (SID) - Dies erklärte der Chef des Organisationskomitees, Toshiro Muto, am Mittwoch. "Wir denken keinesfalls daran, ihn abzusagen", erklärte der 76 Jahre alte ehemalige Banker: "Aber wir werden uns überlegen, wie wir es durchführen können, ohne das Virus weiter zu verbreiten. Dazu gehört auch eine Reduzierung des Umfangs."
Die Fackel, die in ihrer Form an eine Kirschblüte erinnert, soll ihren Weg durch Japan am 26. März beginnen. Startort ist die Präfektur Fukushima, in der sich im März 2011 die Tsunami- und Atomkatastrophe mit mehr als 18.000 Todesopfern ereignet hatte. Der Lauf unter dem Motto "Hoffnung beleuchtet unseren Weg" soll nach den ursprünglichen Plänen durch alle 47 Präfekturen des Landes führen.
Insgesamt werden an 121 Tagen 857 Gemeinden besucht. Rund 98 Prozent der japanischen Bevölkerung sollen innerhalb einer Auto- oder Zugstunde von der geplanten Route leben. Die Flamme soll eine Reihe von Sehenswürdigkeiten wie den Berg Fuji besuchen. Auch der Friedenspark in Hiroshima, Gedenkstätte für die Opfer des Atombombenabwurfs 1945, steht auf der Reiseroute.
Muto betonte vor den Reportern erneut, dass an eine Verlegung oder gar eine Absage der zweiten Sommerspiele in Tokio nach 1964 keine Option sei. "Wir haben daran nicht gedacht. Wir haben davon auch noch nicht gehört. Wir haben Untersuchungen durchgeführt, uns wurde nicht mitgeteilt, dass es so einen Plan gibt", sagte Muto, "Unser Grundgedanke ist, die Olympischen Spiele und die Paralympics wie geplant durchzuführen. Davon gehen wir aus."
Japan ist vom Coronavirus besonders betroffen, gehört zu den Risikogebieten. Dort sind rund 850 Personen infiziert, die meisten davon auf einem britischen Kreuzfahrtschiff im Hafen von Yokohama. An Bord gab es am Dienstag das vierte Todesopfer.
Die japanische J-League hat alle Spiele bis zum 15. März abgesagt. Auch die für Mittwoch geplanten sieben Spiele des japanischen Pokalwettbewerbs fallen aus. Die Davis-Cup-Partie Anfang März in Miki zwischen Japan und Ecuador findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.