Rückschlag für Spitzensportreform: PotAS-Vorsitzender Strauß zurückgetreten

Rückschlag für Spitzensportreform: PotAS-Vorsitzender Strauß zurückgetreten
Frankfurt/Main (SID) - Rückschlag auf dem Weg zur Spitzensportreform des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB): Professor Bernd Strauß ist vom Vorsitz der Kommission für die Potenzialanalyse (PotAS) der Verbände zurückgetreten. Das bestätigte der DOSB am Dienstagabend auf SID-Anfrage. Zunächst hatte die FAZ darüber berichtet.
Sportpsychologe Strauß von der Universität Münster sollte mit vier weiteren Mitgliedern und mithilfe eines transparenten Analysetools die Förderwürdigkeit der einzelnen Verbände beurteilen. Laut FAZ habe er allerdings festgestellt, dass die Umsetzung technisch nicht möglich sei, außerdem soll es zu einem Streit zwischen Strauß und den Mitgliedern der PotAS-Kommission gekommen sein. Offiziell sollen "gesundheitliche Gründe" für den Rücktritt des Vorsitzenden genannt worden sein.
"Der DOSB hofft, dass in der neuen Aufstellung nun eine kompetente Arbeitsfähigkeit der wichtigen Kommission im Sinne des gemeinsamen Erfolges der Leistungssportreform gesichert werden kann", teilte DOSB-Präsident Alfons Hörmann mit.
Nach FAZ-Informationen tritt der bisherige Stellvertreter Professor Urs Granacher von der Universität Potsdam kommissarisch Strauß' Nachfolge an. Aufgrund der Beurteilung der Kommission sollen die Verbände in drei sogenannte Cluster eingeteilt werden. Nur in der obersten Kategorie erhält der Verband eine Optimalförderung, im dritten Cluster allenfalls eine Grundförderung.
Ende Juni hatten der DOSB und das Bundesinnenministerium eingeräumt, dass das Potenzialanalysesystem nicht rechtzeitig fertig wird und die Reform zumindest in diesem Kernpunkt bis nach den Sommerspielen 2020 in Tokio verschoben werden muss. In Teilen soll die Reform aber wie geplant umgesetzt werden, beispielsweise mit Blick auf die Reduzierung der Bundesstützpunkte und bei der Anpassung der Anzahl an Kaderathleten.