Ruder-WM: Zeidler überzeugt - acht DRV-Boote weiter

Zeidler rudert zurück und zeigt Verständnis für Verschiebung
Linz (SID) - Erst verzog Oliver Zeidler keine Miene, dann ging sein Daumen doch kurz nach oben. Mit einem souveränen Erfolg nahm der Ex-Schwimmer im Einer die erste Hürde bei der Ruder-WM in Linz/Österreich und qualifizierte sich problemlos für das Viertelfinale. Der Ingolstädter beherrschte seinen Lauf und ließ sein Boot bereits einige Meter vor dem Ziel austrudeln. Am Mittwoch kann der 23-Jährige dann den nächsten Schritt in Richtung Titel machen.
Zeidler war bis vor drei Jahren noch erfolgreicher Schwimmer, wechselte dann aber zum Rudern. Seitdem legte der Enkel von Ruder-Olympiasieger Hans-Johann Färber einen rasanten Aufstieg hin. 2018 hatte er sich den Gesamt-Weltcup gesichert, in diesem Jahr wurde er auf dem Rotsee in Luzern Europameister - als erster Deutscher seit Peter-Michael Kolbe 1973.
In Linz geht es für Zeidler nicht nur um WM-Medaillen, mit Platz neun hätte er auch die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio im kommenden Jahr sicher. Die Teilnahme dort ist das erklärte Ziel des Senkrechtstarters. Wie es nach Olympia weitergeht, hatte Zeidler zuletzt aber offen gelassen.
Auch die restlichen Boote des Deutschen Ruderverbandes (DRV) hinterließen in den olympischen Klassen einen guten Eindruck. Die Europameister Jonathan Rommelmann/Jason Osborne (Krefeld/Mainz) gewannen im Leichtgewichts-Doppelzweier ihren Vorlauf und zogen ungefährdet ins Viertelfinale ein. Das Duo, das vor der Saison neu zusammengesetzt worden war, gewann bislang alle Rennen der Saison und gilt als Top-Favorit auf den WM-Titel.
Der Doppelvierer der Männer gab sich ebenfalls keine Blöße und schaffte den Sprung als zweitplatziertes Boot ins Halbfinale. Im Doppelzweier zogen Tim Ole Naske/Stephan Krüger (Hamburg/Frankfurt) ins Viertelfinale ein. Zeidlers Pendant bei den Frauen, Annekatrin Thiele (Leipzig), wurde Zweite und steht damit in der nächsten Runde.
Mit Wolf-Niclas Schröder/Paul Gebauer (Berlin/Potsdam) im Zweier ohne Steuermann, Anna Calina Schanze/Tabea Schendekehl (Ratzeburg/Dortmund) im Zweier ohne Steuerfrau und Katrin Thoma/Sophia Krause (Frankfurt/Limburg) im Leichtgewichts-Doppelzweier qualifizierten sich drei weitere DRV-Boote für das Viertelfinale.
Einzig der Vierer ohne Steuermann und der Vierer ohne Steuerfrau verpassten den direkten Einzug in die nächste Runde und müssen zunächst in den Hoffnungslauf.