"Schockiert und entsetzt": IWF weist ARD-Bericht zurück

"Schockiert und entsetzt": IWF weist ARD-Bericht zurück
Köln (SID) - "Die IWF ist schockiert und entsetzt", teilte der Verband am Montag in einer ersten Reaktion mit: "Der Bericht enthält viele Unterstellungen, unbegründete Vorwürfe und verzerrte Fakten."
Die "substanzlosen Anschuldigungen" werden demnach "kategorisch bestritten". Die ARD-Sendung vom Sonntag behandle "historische Vorwürfe, einige bereits widerlegt, andere ohne Grundlage". Die IWF habe stets in Einklang mit dem Code der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) gehandelt und tue dies weiterhin.
Unter dem Titel "Geheimsache Doping - Der Herr der Heber" waren der Weltverband und sein langjähriger ungarischer Präsident Tamas Ajan beschuldigt worden, seit fast 20 Jahren ein System von Korruption, Doping-Vertuschung und schwarzen Kassen ermöglicht zu haben.
Bis zum Jahr 2009 sollen enorme Zahlungen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) aus der Olympia-Vermarktung in den IWF-Bilanzen nicht aufgetaucht sein. Nach ARD-Informationen könne der 80-jährige Ajan, seit 2000 im Amt, den Verbleib von mindestens 5,5 Millionen Dollar nicht erklären.
Die IWF wies dies zurück. Von Unterschlagung könne keine Rede sein, eine Untersuchung habe ergeben, dass kein Geld fehle: "Alle Olympia-Zahlungen sind ordnungsgemäß verbucht und dokumentiert." Auch auf Doping bezogene Anschuldigungen seien falsch. Allerdings sei das Doping-Geständnis der thailändischen Heberin Rattikan Gulnoi, Olympiadritte von London 2012, "in hohem Maße besorgniserregend".
Die IWF teilte am Montag mit, zehn thailändische Aktive hätten wegen Dopingvergehen Sperren zwischen achtzehn Monate und vier Jahren erhalten. Zudem würden Sanktionen gegen den thailändischen Verband geprüft.