WADA und IOC mit Rundumschlag gegen die USA

WADA-Präsident Banka unterstellte den USA eine Kampagne gegen seine Organisation.
Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) und das Internationale Olympische Komitee (IOC) haben wegen fortwährender Einlassung zum Rundumschlag gegen die USA ausgeholt. "Wenn die USA weiter Gesetze erlässt, die nichts mit ihnen zu tun haben, riskieren sie, dass sich die USA irgendwann außerhalb des Anti-Doping-Systems befinden", sagte WADA-Präsident Witold Banka in seiner scharf formulierten Rede bei der 142. IOC-Session in Paris.
Der Pole bezog sich auf den Rodchenkov Act, ein 2020 erlassenes Gesetz, das der amerikanischen Strafverfolgung erlaubt, gegen Hintermänner von Dopingverstößen bei internationalen Wettkämpfen einzugreifen. Dieses Gesetz sei ein "Werkzeug", so Banka, welches die US-Anti-Doping-Agentur USADA "über den Rest der Welt erhebt, vielleicht sogar um die WADA zu ersetzen als globalen Hüter über den Anti-Doping-Kampf. Das darf so nicht stehenbleiben."
Das tat es auch nicht: Salt Lake City erhielt am Mittwoch die Winterspiele 2034 durch die IOC-Vollversammlung, muss allerdings mit einer neuen Klausel im Ausrichtervertrag leben. Die besagt, dass das IOC die Spiele wieder entziehen kann, wenn "die oberste Autorität der WADA im Kampf gegen Doping" durch die US-Behörden und die Anti-Doping-Agentur USADA "nicht vollständig respektiert wird oder die Anwendung des Welt-Anti-Doping-Codes behindert oder untergraben wird", wie John Coates, IOC-Vizepräsident und Vorsitzender der Rechtskommission, erklärte.