Walijewa: NOK Russlands kritisiert Vorläufigkeit der Resultate

Das Nationale Olympische Komitee Russlands übt Kritik an der Entscheidung bezüglich Eiskunstläuferin Walijewa
Peking (SID) - Das Nationale Olympische Komitee Russlands hat Kritik an der Entscheidung geübt, die offiziellen Ergebnisse der olympischen Wettbewerbe mit Beteiligung von Eiskunstlauf-Europameisterin Kamila Walijewa erst nach Ende der Spiele in Peking und der Klärung des Dopingverdachts gegen die 15-Jährige endgültig zu bestätigen.
"Das sollte unter keinen Umständen geschehen, unabhängig von weiteren Ermittlungen gegen die Athletin", heißt es in einem Statement. Ein gleichlautendes Schreiben sei auch an den Eislauf-Weltverband ISU gegangen. Walijewa darf trotz einer positiven Dopingprobe an der Einzel-Konkurrenz der Frauen teilnehmen. Sie geht als Führende nach dem Kurzprogramm in die Kür-Entscheidung am Donnerstag.
Witold Banka, Präsident der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, befürwortet derweil sogar Gefängnisstrafen für Menschen, die Kindern Dopingmittel verabreichen. "Das ist böse und nicht zu verzeihen. In einigen Ländern ist das schon strafbar und eine harte, aber sehr gute Lösung", sagte der Pole im Eurosport-Interview.
Der 37-Jährige zeigte sich enttäuscht über die Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofs CAS im Fall Walijewa. Die WADA hatte mit dem IOC und der ISU Einspruch gegen die Aufhebung der vorläufigen Suspendierung Walijewas durch die russische Anti-Doping-Agentur RUSADA eingelegt - vor dem CAS aber verloren.
Unterdessen gerät der russische Mannschaftsarzt Filipp Schwezki mehr und mehr ins Zwielicht. Wie der Leiter einer kardiologischen Abteilung eines Moskauer Krankenhauses der russischen Website "Dossier Center" bestätigte, habe weder das verbotene Dopingmittel Trimetazidin noch die erlaubte Substanz Hypoxen eine leistungssteigernde Wirkung.
Da sich aber beide Medikamente leicht nachweisen ließen, so der Arzt weiter, müsse man die medizinische Betreuung der russischen Eiskunstläufer als wenig kompetent einstufen. "Dossier Center" ist eine investigative Website eines im Exil lebenden russischen Geschäftsmanns, die in Russland gesperrt ist.