104. Tour de France: Vorschau auf die 8. und 9. Etappe

104. Tour de France: Vorschau auf die 8. und 9. Etappe
Nuits-Saint-Georges (SID) - 8. Etappe (Samstag, 8. Juli): Dole - Station des Rousses (187,5 km)
Am Samstag wird den Klassementfahrern ordentlich auf den Zahn gefühlt. Drei Bergwertungen befinden sich auf den 187,5 km durch das französische Jura-Gebirge zur Station des Rousses nahe der Schweizer Grenze. Die größte Herausforderung wird der Anstieg zum Montée de la Combe de Laisia-Les Molunes, er zählt zur ersten Kategorie.
Allerdings wirken die 11,7 km mit durchschnittlich 6,4 Prozent Steigung nicht so, als könne Titelverteidiger Christopher Froome oder einer seiner Rivalen dort etwas Entscheidendes bewirken - zumal es im Anschluss noch einige Kilometer eher wellig zum Etappenziel geht. Allerdings dürfte dieser Abschnitt, der den Sieg eines couragierten Ausreißers bringen könnte, auch keinen schlechten Tag verzeihen. Es ist womöglich eines der Teilstücke, an dem man die Tour nicht gewinnen, aber sehr wohl verlieren kann.
Einer der bedeutendsten Franzosen in der Geschichte der Grande Nation stammt aus dem Startort des achten Teilstücks - Louis Pasteur, ein Pionier der Impfforschung. Das Etappenziel liegt in einem Wintersportgebiet, das sehr vom Tourismus dominiert wird.
9. Etappe (Sonntag, 9. Juli): Nantua - Chambéry (181,5 km)
Nun wird es wirklich ernst. Das Peloton bleibt im französischen Jura-Gebirge und gelangt zunächst nur in Sichtweite der Alpen. Aber das Terrain hat es in sich, der neunte Abschnitt gilt gar als die Königsetappe der 104. Tour de France. 4600 Höhenmeter sind von den Fahrern zu überwinden, und auch wenn die Berge keinen mythischen Ruf haben wie etwa die Kletterpartie nach Alpe d'Huez, sie sind knüppelhart.
Sieben kategorisierte Anstiege stellen sich den Radprofis in den Weg, darunter drei der Sonderkategorie. Nummer eins ist der Col de la Biche im ersten Etappendrittel, 10,5 km lang und im Schnitt neun Prozent steil. Mehr oder weniger direkt folgt ihm der Grand Colombier. Es geht zwar "nur" auf 1501 Meter über dem Meer, aber dieser Scharfrichter weist eine Maximalsteigung von 22 Prozent auf.
Entschieden wird das Rennen wohl aber erst am und nach dem Mont du Chat. Es geht 8,7 km mit im Schnitt über zehn Prozent Steigung bergauf. Danach folgt eine rasende und äußerst anspruchsvolle Abfahrt über teils enge Straßen. Schließlich führt der Kurs über knapp 15 flache Kilometer ins Ziel nach Chambéry an den Fuß der Savoyer Alpen. Nach diesem Tag liegen die Karten auf dem Tisch, die Favoriten auf den Tour-Triumph werden sich offenbart ahaben.