Lange gewinnt Ironman auf Hawaii - Frodeno quält sich ins Ziel

Lange gewinnt Ironman auf Hawaii - Frodeno quält sich ins Ziel
Kona (SID) - Patrick Lange (31) hat die deutsche Dominanz auf Hawaii fortgesetzt und erstmals den weltberühmten Ironman gewonnen. Der Vorjahresdritte aus Bad Wildungen entschied überraschend die Triathlon-Weltmeisterschaft in der Streckenrekordzeit von 8:01:40 Stunden für sich. Jan Frodeno (36/Köln), zuletzt zweimal Sieger beim wichtigsten Rennens des Jahres, kam von Rückenschmerzen geplagt weit abgeschlagen nach 9:15:44 Stunden ins Ziel.
Lange verwies nach nach 3,86 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,195 km Laufen Lionel Sanders (Kanada) und den Briten David McNamee auf die Plätze und feierte in Kona den größten Erfolg seiner Karriere. Vierter wurde Sebastian Kienle (Mühlacker/33). Lange ist nach Frodeno (2015, 2016), Kienle (2014), Normann Stadler (2004, 2006), seinem Trainer Faris Al-Sultan (2005) und Thomas Hellriegel (1997) der sechste deutsche Ironman-Sieger auf Hawaii.
"Ich kann das nicht fassen, ich kämpfe immer noch mit den Tränen. Seit ich ein kleiner Junge bin, träume ich davon", sagte Lange wenige Minuten nach dem Zieleinlauf im ZDF: "Diese Energie ist unglaublich. Du fühlst das, wenn die Leute da draußen bei dir sind. Das ist der Wahnsinn. Ich wollte aussteigen, weil ich richtige Scheiß-Beine hatte. Ich weiß aber, dass solche Tiefpunkte kommen. Das ist eine Gefühlsachterbahn hoch Tausend."
Lange hatte wenige Kilometer vor dem Ziel den in Führung liegenden Sanders überholt. Schließlich unterbot er die Rekordzeit von 8:03:56 Stunden, die der Australier Craig Alexander bei seinem Sieg 2011 aufgestellt hatte, um mehr als zwei Minuten. Im Ziel kniete er nieder, schlug die Hände vors Gesicht und ließ seinen Freudentränen Lauf. Im Vorjahr hatte Lange hinter Frodeno und Kienle den dritten Platz belegt und womöglich damals schon eine bessere Platzierung durch eine Fünf-Minuten-Strafe wegen eines unerlaubten Überholvorganges verfehlt.
Beim berühmtesten Triathlon der Welt waren rund 2400 Teilnehmer aus 66 Nationen am Start, darunter aber nur 59 Profis. Bei den Frauen setzte sich die Schweizerin Daniela Ryf zum dritten Mal nacheinander durch. Die 30-Jährige gewann nach 8:50:47 Stunden vor der Britin Lucy Charles und der Australierin Sarah Crowley.