Alcaraz entthront Djokovic in Wimbledon

Carlos Alcaraz hat den herrschenden König von Wimbledon gestürzt.
Carlos Alcaraz hat den herrschenden König von Wimbledon gestürzt. Der 20 Jahre alte Spanier besiegte im Endspiel der 136. All England Championships vor den Augen des spanischen Monarchen Felipe den 16 Jahre älteren Serben Novak Djokovic 1:6, 7:6 (8:6), 6:1, 3:6, 6:4.
"Es ist ein Traum, der für mich wahr wird", sagte der sichtlich ergriffene Alcaraz: "Auch wenn ich verloren hätte, hätte ich stolz auf mich sein können. Für mich ist das unglaublich für einen 20 Jahre alten Jungen gegen diese Legende zu gewinnen. Ich bin wirklich sehr stolz." Djokovic habe ihn sehr inspiriert: "Ich war ein kleiner Junge und habe Dir zugeschaut."
Djokovic nahm die Niederlage gefasst und sogar mit ein bisschen Humor. "Ich dachte, ich hätte mit dir Probleme auf Sand oder auf Hartplatz, aber doch nicht auf Rasen", sagte er bei der Siegerehrung an die Adresse seines 16 Jahre jüngeren Bezwingers, dem er eine "außergewöhnliche, ganz, ganz starke Leistung" bescheinigte. Er habe "heute nicht gewonnen, aber gegen einen besseren Spieler verloren".
Alcaraz ist der jüngste Wimbledonsieger seit Boris Becker und der erste seit 2003, der nicht Roger Federer, Rafael Nadal, Andy Murray oder Djokovic heißt. Davon abgesehen ist er ab Montag weiter die Nummer eins der Weltrangliste. Alcaraz gewann seinen zweiten Titel bei einem Grand Slam nach den US Open 2022.
In einem hochklassigen Finale stach vor allem das faszinierende fünfte Spiel im dritten Satz heraus: Es dauerte 26 Minuten - Rekord in Wimbledon. Mit dem 32. Punkt gelang Alcaraz ein Break. Nach 4:42 Stunden endete das packende Duell. Djokovic wäre bei einem weiteren Triumph der älteste Wimbledonsieger der Open Era (seit 1968) gewesen.
Djokovic hatte das Turnier zuletzt vier Mal nacheinander und insgesamt sieben Mal gewonnen. Durch seine zweite Niederlage im neunten Endspiel in Wimbledon verpasste er die Bestmarke von Roger Federer (8) bei den Männern sowie die Rekordzahl von 24 Grand-Slam-Titeln, die bislang nur die Australierin Margaret Court hält.