Gewinner und Verlierer beim BVB Bis zum 3. Bundesliga-Spieltag war bei Borussia Dortmund alles perfekt: Ein Sieg im Supercup gegen den FC Bayern, ein souveränes Weiterkommen gegen Uerdingen im Pokal und zweimal drei Punkte zum Auftakt im deutschen Oberhaus. Dann folgte mit der Pleite bei Union Berlin der große Dämpfer. Wer sind die Gewinner des schwarz-gelben Saisonstarts? Wer sind die Verlierer?
GEWINNER: Paco Alcácer Wer in jedem der ersten fünf Pflichtspiele der Saison trifft, der kann nur in absoluter Top-Form sein! Paco Alcácer hat eindrucksvoll bewiesen, dass er der richtige Stürmer für den BVB ist. Der Spanier ist in bester körperlicher Verfassung, erarbeitet sich seine Chancen konsequent und steht am Ende dort, wo ein Goalgetter stehen muss. Die Rufe nach einem neuen Mittelstürmer sind in Dortmund wieder verstummt.
Jadon Sancho Der junge Engländer macht dort weiter, wo er in der Vorsaison aufgehört hat. Mit seinen unwiderstehlichen Tempo-Dribblings spielte er seinen Gegenspielern in den ersten Wochen dicke Knoten in die Beine. Obendrein unterstrich er mit drei Toren und vier Vorlagen seine Extraklasse. Der Dauer-Gewinner beim BVB.
Julian Weigl Der Allrounder ist so etwas wie die große Überraschung beim Revierklub, immerhin stand er bislang in allen Partien in der Startelf - und das im zentral-defensiven Mittelfeld. Weigl nutzte die Vorbereitung, um Trainer Favre von seinen Qualitäten im Spielaufbau zu überzeugen. Zorc bescheinigte Weigl zudem den 'richtigen Biss und die nötige körperliche Schärfe'. Wechselgedanken jedweder Art dürften ad acta gelegt worden sein.
Julian Brandt - Note 2,0 Brauchte nach seinem Wechsel aus Leverkusen eine längere Anlaufzeit, zudem von Favre zunächst häufig auf dem Flügel und sogar als falsche Neun eingesetzt. Als Zehner oder Achter aber fast immer einer der stärksten Borussen, mit einigen spielentscheidenden Aktionen und toller Leistung im Geister-Derby gegen Schalke. Hat zudem noch massig Luft nach oben.
Transfer-Stratege Michael Zorc In der Transferperiode gelang es, den Kader in Sachen Qualität deutlich zu verbessern. Gleichzeitig wurde der BVB zahlreiche Altlasten los. Sportdirektor Zorc transferierte sportlich ersetzbare Spieler wie Diallo (32 Mio. Euro), Philipp (20 Mio. Euro) oder Isak (6,5 Mio. Euro) für viel Geld ins Ausland. Obendrein parkte er Schürrle, Toprak oder Wolf bei anderen Klubs. Umbruch endgültig vollzogen, Herr Zorc!
VERLIERER: Mario Götze Mario Götze schaut mit einem Leibchen am Spielfeldrand zu, wie elf andere Stars für den BVB spielen dürfen - 'c'est comme ça', so ist das nun mal, wie Trainer Lucien Favre nüchtern Woche für Woche wiederholt. Der Schweizer sieht für den Offensivspieler keine Verwendung, Götzes bisherige Ausbeute: Elf Minuten im Pokal, zwölf in der Liga. Da sein Vertrag 2020 ausläuft, ist auch eine Trennung längst wieder möglich.
Thomas Delaney Der Däne musste seinen Stammplatz zum Start an Julian Weigl abdrücken, rückte lediglich bei Union Berlin für Axel Witsel in die erste Elf. Doch noch in der ersten Halbzeit zog sich Delaney eine dicke Platzwunde am Kopf zu, musste in der Pause ausgewechselt werden.
Jacob Bruun Larsen Wenn es darum gehen soll, neue Impulse von der Bank zu geben, griff Favre meist auf Flügelstürmer Bruun Larsen zurück. Doch anders als noch in der Vorsaison verpufften die Einwechslungen des jungen Dänen bislang allesamt. Zuletzt setzten sich gar Gerüchte fest, der Offensivspieler habe im Sommer über einen Abschied aus Dortmund nachgedacht, um der Konkurrenz zu entfliehen. Keine leichte Situation für den Youngster.
Abwehrduo Hummels/Akanji Hochgelobt wurde die Defensive des BVB schon im Vorfeld der Saison, gerade in der Innenverteidigung sah sich der Revierklub besonders gut aufgestellt. Doch das Abwehrduo Hummels/Akanji ließ gegen vermeintlich kleine Gegner in der Liga bereits 5 Gegentore zu, präsentierte sich dabei nicht immer auf der Höhe. Zudem brodelt es angeblich hinter den Kulissen, da Hummels seinen Nebenmann als Vizekapitän verdrängt hat.
Mahmoud Dahoud Bei der U21-Europameisterschaft in Italien noch einer der stärksten Spieler des Turniers, beim BVB auch in seiner dritten Saison wieder nur Bankdrücker: Mahmoud Dahoud. Es bleibt ein Rätsel, warum der talentierte Mittelfeldspieler in Dortmund nicht in die Gänge kommt. Favre schenkte ihm erst gegen Union das Vertrauen, als alle anderen Alternativen schon ausgeschöpft waren.
