"Troubled Teen Industry": Opfer wehren sich gegen Milliardengeschäft in den USA

Betroffene und Angehörige organisieren sich in der NGO Unsilenced. Sie wollen erreichen, dass die "Troubled Teen Industry" stark reguliert wird. Hier demonstrieren sie gemeinsam vor dem Weißen Haus. Auch Hotelerbin Paris Hilton ist unter ihnen.

In den Internaten werden die vermeintlich schwierigen Kinder teils heftig misshandelt. Isolationszellen, Schikanen und Zwangsfixierungen verursachen tiefe Traumata. In einer geschlossenen Einrichtung im Bundesstaat New York prangern ehemalige Schüler dies mit ihren Graffiti an.

Mit Einrichtungen wie dieser werden in den USA Millarden-Beträge umgesetzt. Die White Lake Academy in Delta, Utah, verlangt pro Tag etwa 400 Dollar für die Umerziehung. Nach außen vermitteln viele der Internate der "Troubled Teen Industry" das Bild einer Ferienfreizeit. Doch die Erziehungsmethoden sind fragwürdig bis missbräuchlich oder sogar tödlich.

Die Idylle trügt. Tausende Kinder werden an private Internate in den USA teils gewaltsam verschleppt und festgehalten. Mit Einverständnis ihrer Eltern. Umerziehungseinrichtungen der "Troubled Teen Industry" versprechen Hilfe bei Depression, Pornosucht, ADHS und vielen weiteren Problemen, damit dem Familienglück nichts im Wege steht.

Trotz einiger Todesfälle in privaten Internaten in den USA ist deren Geschäft in weiten Teilen noch nicht reguliert. Überlebende der "Troubled Teen Industry" lobbyieren für Veränderungen. "USA extrem: Höllencamps für Teenager" zeigt das Ausmaß des Problems und erzählt die Geschichten der Betroffenen. Zu sehen ab 14. April in der ZDFmediathek.

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