Treffen von Özil und Gündogan mit Erdogan sorgt für Aufregung

Treffen von Özil und Gündogan mit Erdogan sorgt für AufregungMitte Mai hatten die beiden Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan für Aufregung gesorgt: Sie hatten sich mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan getroffen und diesem als Geschenk Trikots ihrer Vereine überreicht. Außerdem schenkte Gündogan Erdogan zudem ein Trikot mit der Widmung: "Für meinen Präsidenten, hochachtungsvoll." Es folgte harte Kritik.

Zahlreiche Politiker und Sportler äußerten ihren Unmut über diese Aktion. Nationalspieler Mesut Özil schweigt bisher zu den Vorwürfen.

Gündogan hatte sich jedoch nach dem Treffen mit Erdogan und der entstandenen Aufregung darüber geäußert: "Einige Reaktionen haben mich getroffen, vor allem auch die persönlichen Beleidigungen. Ich verstehe, dass man die Aktion nicht gut finden muss", sagte Gündogan im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) und betonte: "In den letzten Jahren haben wir viel dazu beigetragen, die Integration in Deutschland zu fördern." Für Kritik sei er immer offen. "Jeder Mensch hat seine eigene Meinung. Deswegen haben wir auch die Meinungsfreiheit. Dafür stehe ich. Genau dafür fühle ich mich privilegiert, in Deutschland geboren und aufgewachsen zu sein. Aber beleidigen lassen will ich mich auch nicht."

Teammanager Oliver Bierhoff zeigte sich von den Diskussionen über das Treffen von Özil und Gündogan mit Recep Tayyip Erdogan genervt. "Ihr beendet es doch nicht. Ihr bringt es doch jeden Tag wieder, weil ihr keine Themen habt", sagte Bierhoff vor der WM-Generalprobe gegen Saudi-Arabien in Leverkusen in der ARD. "Ihr könnt die Fragen aber auch stellen. Ihr müsst nur akzeptieren, wenn einer sagt: Darüber rede ich nicht mehr", fügte er an.

Selbst Kanzlerin Merkel äußerte sich zu der Angelegenheit: "Ich glaube, die beiden Spieler haben nicht bedacht, was das Foto auslöst mit dem Präsidenten Erdogan", sagte Merkel in einer Ausgabe der ARD-Talkshow Anne Will.

Stefan Effenberg sorgt kurz vor der WM für Wirbel

Stefan Effenberg sorgte kurz vor der WM für Wirbel: In einem Interview forderte er den Rausschmiss von Özil und Gündogan aus der deutschen Nationalmannschaft.

Matthäus attackiert Özil: "Kein Herz, keine Freude, keine Leidenschaft". Es sei falsch, weiter zur Erdogan-Affäre zu schweigen. "Özil hat nicht kapiert, warum es in Deutschland solch große Diskussionen um ihn gibt", schrieb Matthäus in einer Bild-Kolumne.

Nach dem blamablen WM-Aus machten DFB-Präsident Grindel und Teammanager Bierhoff Özil zum Hauptschuldigen. In Interviews äußerten sie sich erneut zur Erdogan-Affäre, setzten Özil ein Ultimatum für eine öffentliche Erklärung und verkündeten, man hätte überlegen müssen, auf Özil zu verzichten.

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