Selbstverliebter Antiheld - Darum ist "Gregs Tagebuch" Kult

Greg Heffley ist selbstverliebt, egozentrisch und weiß, dass er mal reich und berühmt wird - der Held von Jeff Kinneys Comic-Romanen "Gregs Tagebuch" startet jetzt in sein neuntes Abenteuer. Die Jugendbuchreihe ist inzwischen Kult - und dafür gibt es einige gute Gründe.
150 Millionen gedruckte Exemplare in 44 Sprachen gibt es bereits aus der Kult-Jugendbuchreihe "Gregs Tagebuch" - und es werden wohl noch einige dazukommen. Der neunte Teil der beliebten Comic-Romane, "Böse Falle!" (Bastei Lübbe/Baumhaus, 224 Seiten, 13.99 Euro), ist gerade in Deutschland erschienen - und wird mit Sicherheit die Bestsellerlisten stürmen. Greg darf seine Familie dieses Mal ganz intensiv erleben. Die fünf Heffleys starten nämlich zu einem Roadtrip... Was Jeff Kinneys Werke so außergewöhnlich erfolgreich macht? Hier gibt es ein paar gute Gründe:
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Mischung aus Text und Bildern
"Greg"-Autor Jeff Kinney hat mit seinen Comic-Romanen offenbar genau die richtige Mischung gefunden, um junge Leser zu begeistern. Der Text im flapsigen Tagebuch-Stil ist geprägt von kurzen, prägnanten Sätzen und wird aufgelockert durch die vielen Zeichnungen im Comic-Stil. So schaffen es auch unsichere Leser, die Bücher in kurzer Zeit zu verschlingen. Zahlreiche kleine Lesemuffel sind dadurch schon zu echten Leseratten geworden, wie Hunderte begeisterter Eltern in den Amazon-Rezensionen zu den Büchern berichten.
Die Figuren
Greg Heffley ist ein zwölfjähriger pubertierender Teenager, selbstverliebt und egozentrisch, der seine Freizeit am liebsten mit Videospielen verbringt und Sport hasst. Eines weiß er über seine Zukunft schon jetzt: Er wird mal reich und berühmt. Nur außer ihm scheint das keiner ernst zu nehmen. In der Schule bemüht er sich vergeblich, zu den coolen Jungs zu gehören und auch bei den Mädchen tappt er von einem Fettnäpfchen ins nächste. Sein bester Freund Rupert macht die Sache nicht besser: Das kindliche Mama-Söhnchen an seiner Seite bringt Greg ebenfalls nicht viele Sympathie-Punkte ein. Greg kämpft aber nicht nur mit seinen Mitschülern, sondern auch mit seiner Familie:
Sein Vater Frank würde gerne vor seinem Chef und den Nachbarn mit seinen Kindern angeben, scheitert aber regelmäßig damit, aus Greg eine Sportskanone oder einen Vorzeige-Pfadfinder zu machen. Mama Susan steht auf pädagogisch wertvolle Erziehung, ihre Bücherzirkel und Aushilfslehrer-Jobs machen Gregs Leben aber nicht gerade einfacher. Und dann gibt es da noch zwei Brüder: Manni ist drei, extrem ängstlich, petzt gerne und bekommt nie Ärger. Rodrick ist 16 und nicht gerade eine Leuchte in der Schule. Seine Hobbys: die Heavy-Metal-Band "Folle Vindl" und Greg verarschen.
Nah an der Realität
Autor Jeff Kinney erklärt in einem Interview auf gregstagebuch.de, dass er fast alle Geschichten aus seinen Werken in seiner Kindheit selbst erlebt habe, zudem hätten fast alle Figuren in der Geschichte ihre Vorbilder im echten Leben. Und auch wenn die Geschichten natürlich stark überzeichnet sind und viele typisch-amerikanische Elemente enthalten, können sich die Teenager mit Greg in mancher Hinsicht identifizieren - oder sich einfach darüber freuen, dass es dem pubertierenden Helden noch dreckiger geht als ihnen selbst.
Nicht nur für Kinder
Aber auch die Erwachsenen werden sich beim Lesen des Buches an die ein oder andere Geschichte aus ihrer eigenen Jugend zurückerinnern. Der intelligente Humor und viel Sarkasmus machen die Bücher auch für die Eltern interessant. So manche der erzieherischen Maßnahmen von Gregs Eltern, über die sich der Teenager gerne lustig macht, werden dem ein oder anderen wohl bekannt vorkommen...