Tatort Frankfurt: Von Opfern und Tätern

Felix Voss (Juri Winkler) war sowohl Opfer als auch Täter. Und ganz klar der Star des Abends. © HR/Bettina Müller
Seit Schimanski wurde im Tatort nicht mehr so oft geflucht. Der Film "Unter Kriegern" aus Frankfurt konnte mit seinem schleppenden Beginn und wilden Zeitsprüngen zwar nur bedingt überzeugen. Dafür aber mit starken Schauspielern, die ihre zum Teil arg überzeichneten Figuren perfekt rüberbrachten. Allen voran Juri Winkler, der seinen Felix Voss mit Bravour spielte. Als 11-jähriger Oberkotzbrocken war er sowohl Opfer als auch Täter zugleich.
Vom karrieregeilen Vater angestachelt gibt er den Druck an seine labile Mutter, an Mitschüler und seine Opfer weiter. Zuhause gepusht bis zum Erbrechen muss er irgendwohin mit seinem Über-Ego und will seinerseits die Umwelt beherrschen. Das geht bis zum Wegsperren des gleichaltrigen Flüchtlingsjungen Malte, den er bewusst verhungern lässt, bis zum Messermord an seiner Mutter. Traurige Geschichte, aber man kann sich vorstellen, dass Kinder wirklich so durchdrehen können.
Mit 8,37 Millionen Zuschauern (das entspricht einem Marktanteil von 24,3%) bewegte sich der Tatort im Mittelfeld der Zuneigungswerte für das Frankfurter Ermittlerduo Janneke/Brix. Vielleicht lag es aber auch einfach am guten Wetter, dass nicht noch mehr einschalteten.
Das sagt Twitter zum Tatort "Unter Kriegern"
Also eigentlich gab es auch bei Twitter zur ein Thema: Kotzbrocken-Kind Felix Voss.