Doch keine 47 Leichen im Tukur-"Tatort"

Da geisterte diese Zahl tagelang durch die Medienwelt und jetzt das: Es starben offenbar doch nicht 47 Menschen im Tukur-"Tatort". Wie es dennoch zu dieser falschen Meldung kam, hat ein Redakteur des Hessischen Rundfunks erklärt.
Für zahlreiche Schlagzeilen sorgte der stark polarisierende "Tatort: Im Schmerz geboren" (12.10.) mit Ulrich Tukur (57, "Die Spieluhr: Eine Novelle" ) im Vorfeld nicht nur wegen der Tarantino-Vergleiche, einiger Kult-Western-Zitate, der klassischen Musik und vielen anderen Details für Kultur-Fans, großes Thema war vor allem auch die Leiche-Anzahl. Doch ausgerechnet die stimmt jetzt offenbar nicht. Statt der 47 toten Menschen, die kolportiert wurden, waren es sogar noch mehr.
Ulrich Tukur im Gespräch mit Harald Schmidt - hier gibt es den MyVideo-Clip dazu
"Tatort-Fundus", die private Internetseite zum Krimi-Klassiker, hat mitgezählt und listet zum Beiweis die einzelnen Leichen samt Fotos auf. Das Ergebnis: Es mussten sogar noch mehr Menschen dranglauben, nämlich 51. Daraufhin erklärte ein Redakteur des für diese Folge der Krimi-Reihe verantwortlichen Hessischen Rundfunks in der Radio- und Internet-Begleit-Show "Tatort - die Show", dass sie selbst die Leichen "nie gezählt" hätten. Stattdessen stamme sie von einem Schauspieler, der die 47 nach einer Pressevorführung genannt hatte.
47 hin, 51 her - Fakt ist, mit beiden Zahlen hat sich der HR in jedem Fall an die Spitze des Leichen-Rankings innerhalb der "Tatort"-Reihe gesetzt. Bis dahin hatten Til Schweiger und seine Hamburger Team diese blutige Krone auf. Wie groß der Hype um das altehrwürdige Krimi-Format derzeit ist, zeigt auch die Tatsache, dass es diese doch eher nebensächliche Meldung am frühen Montagmorgen sogar in den reinen Nachrichten-Radiosender "B5 aktuell" schaffte.