"Hurensöhne Mannheims": Jan Böhmermann nimmt Xavier Naidoo ins Visier

Die Kritik an Xavier Naidoo und den Söhnen Mannheims ist für Jan Böhmermann wohl ein gefundenes Fressen. Kein Wunder, dass er die Geschichte jetzt in seiner Sendung "Neo Magazin Royale" aufgegriffen hat.
Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, denn vor Jan Böhmermann (36, "Menschen Leben Tanzen Welt") ist keiner sicher. Und so kam es, dass in der "Neo Magazin Royale"-Folge von Donnerstagabend auch Xavier Naidoo (45) und seine Söhne Mannheims ihr Fett weg bekamen. Mithilfe eines fiktiven Trailers stellte Böhmermann seine Parodie auf das durch den Song "Marionetten" ins Kreuzfeuer geratene Album "MannHeim" der Band vor. Und darin ging es wie für den Satiriker üblich richtig zur Sache...
Eingeleitet wird der inzwischen auf YouTube verfügbare circa dreieineinhalb Minuten lange Clip mit den Worten: "Die Hurensöhne Mannheims mit ihrem neuen nicht-antisemitischen Hitalbum 'Death to Israel' mit gefühlvollen Polit-Balladen, die uns die Herzen und die Augen öffnen." Doch das ist längst noch nicht alles. Verkleidet als Xavier Naidoo mit farbigen Brillengläsern, Schirmmütze, Hoodie und kariertem Sakko gibt Böhmermann umgedichtete Naidoo-Hits wie "Und wenn ein Lied" oder "Dieses Lied" zum Besten.
Außerdem sind zwischendurch fiktive Kurz-Interviews mit anderen Söhnen Mannheims wie "Frontjauler Henning Wehland" oder "Backgroundjauler Pegidaniel Hohlerde" zu sehen. Während Naidoo als "amerikakritischer Kurpfälzer" dargestellt wird, werden die restlichen Bandmitglieder als "schlau gekiffte Paladinen" bezeichnet. Am Ende der Parodie heißt es dann: "Ausgezeichnet mit dem Lutz-Bachmann-Preis für nicht-entartete Kunst - ab sofort erhältlich im ganzen Reich."
Ist Böhmermanns Parodie gerechtfertigt?
Doch was war überhaupt der Anlass zu Böhmermanns böser Parodie? Naidoo und die Söhne Mannheims waren in der letzten Woche in die Kritik geraten, mit dem Song "Marionetten" gegen die aktuelle deutsche Politik zu hetzen. Das Lied stecke voller Anspielungen auf rechtspopulistische Themen wie Lügenpresse, Volksverrat und Ideologien der Reichsbürger sowie Antisemitismus, lautete die Kritik in den Medien.
Der echte Henning Wehland (45) versuchte bereits in einem Interview, die hohen Wogen zu glätten. Das Lied sei in keinem Fall ein Aufruf zur Gewalt, beteuerte er. Es sei ein "Aufruf zum Dialog", nur mit drastischen Worten. Dem entgegen steht der tatsächliche Text des Liedes: "Alles nur peinlich und sowas nennt sich dann Volksvertreter / Teile eures Volkes nennt man schon Hoch- beziehungsweise Volksverräter / Alles wird vergeben, wenn ihr einsichtig seid / Sonst sorgt der wütende Bauer mit der Forke dafür, dass ihr einsichtig seid." Kein Wunder, dass das ein gefundenes Fressen für Jan Böhmermann ist...