Promi-Expertin Julia Josten: "Ich bin ein bisschen old-school"

Es geht los: Sat.1 bringt das neue Format "Gossip - Das Entertainment-Magazin" an den Start. Einmal wöchentlich wird Julia Josten aus der Welt der Promis berichten. Im Interview erklärt die Moderatorin ihre neue Show und ihre Einstellung zur Glamour-Welt.
Mit Haltung, ohne Häme. So will Moderatorin Julia Josten (35) ab dem heutigen 10. September wöchentlich um 22.15 Uhr auf Sat.1 die Welt der Promis präsentieren und kommentieren. Dann nämlich startet das neue Format "Gossip - Das Entertainment-Magazin". Die Nachrichtenagentur spot on news sprach vor der Ausstrahlung mit der 35-Jährigen über ihre neue Show, ihren Einblick in die Glamour-Welt und auch über die "Mini Playback Show".
Sehen Sie hier die ersten Trailer von "Gossip - Das Entertainment-Magazin"
Das neue Sat.1-Format: "Gossip: Das Entertainment-Magazin" startet. Was erwartet die Zuschauer?
Julia Josten: Es unterscheidet sich deutlich von herkömmlichen Promi-Sendungen. Wir moderieren nicht nur, sondern bringen auch unsere Meinungen ein. Die Show soll unterhalten und natürlich direkt sein.
Sie moderieren gemeinsam mit Florian Ambrosius. Wie wird das Zusammenspiel aussehen?
Josten: Wir unterhalten uns über die aktuellen Promi-Themen der Woche. Wir berichten nicht nur, sondern sprechen ehrlich darüber, dadurch ist es pointierter und subjektiver. Aber keine Angst: In der Luft zerrissen wird bei uns niemand. Ehrlich, aber mit Respekt.
Twitter, Facebook, Instagram und Co. werden immer wichtiger, viele Promis benutzen solche Kanäle, um sich zu präsentieren. Werden Sie darauf eingehen?
Josten: Wir bedienen uns bei der klassischen Boulevard-Presse, aber natürlich auch bei Tweets und Posts. Es geht aber gar nicht so sehr darum, die Riesengeschichte zu bringen. Auch kleine Randnotizen werden wir auf dem Zettel haben und aufbereiten.
Wie sieht das konkret aus? Stehen Sie als Moderatoren bei der Show im Mittelpunkt?
Josten: Absolut, denn wir ordnen durch unsere Moderationen die Geschichten ein. Außerdem haben wir einen großen Schreibtisch vor uns und dort ist ein riesiges Tablet eingebaut. Nach amerikanischem Vorbild. Wir können damit alles machen: Tweets zeigen, Bilder größerziehen und so weiter.
Promis sind ein weitläufiges Feld. Geht es eher um Miley Cyrus und Justin Bieber oder mehr um Gaby Dohm und Veronica Ferres?
Josten: Es wird eine wilde Mischung aus nationalen und internationalen Stars geben. Wir versuchen natürlich, auf die Wünsche unserer Zuschauer einzugehen. Was aber ganz wichtig ist: Wir wollen nicht das Produkt Promi zeigen, sondern den Menschen dahinter.
Sie wollen ohne Häme auftreten, ist das in Anbetracht mancher C-Promis überhaupt möglich?
Josten: Wenn man sich das "Dschungelcamp" und "Promi Big Brother" anschaut, dann werden die Leute gut unterhalten und darum geht es. Die Moderatoren hauen ja nicht auf die Teilnehmer drauf, ein Augenzwinkern gehört aber eben einfach dazu. Man muss nicht päpstlicher als der Papst sein.
Sie sagten einmal, Sie lieben Promis: Welchen denn besonders?
Josten: Ich persönlich bin da ein bisschen old-school. Zu Sophia Loren schaue ich aufgrund ihrer schauspielerischen Leistungen und wegen ihrer Persönlichkeit auf. Michael Schumacher war für mich der Inbegriff des modernen Ritters, bis diese tragische Geschichte passiert ist.
Sie haben als Kind Linda de Mol gerne imitiert. Wie kam's denn dazu?
Josten: Ich war ein riesiger Fan der "Mini Playback Show" und der "Traumhochzeit". Bei Familienfeiern hab ich mir einen Spaß daraus gemacht, mit den Gästen eine Spiele-Show zu machen, anstatt irgendein Gedicht aufzusagen. Das hat sich dann irgendwie eingebürgert. Außerdem hatte ich den holländischen Akzent ganz gut drauf, das war Entertainment!
Wo informieren Sie sich über den neuesten Promi-Klatsch? News-Junkie im Netz oder lieber das Magazin auf dem Schoss?
Josten: Grundsätzlich ist das bei mir ein Mix, aber ich habe schon gerne Papier in der Hand. Ich sitze sowieso schon so viel vor dem Bildschirm, dann finde ich es ganz angenehm, wenn man in einem Cafe ein paar lustige Magazine dabei hat. Eine Stamm-Illustrierte hab ich aber nicht.
Sie haben zuvor bei Sky Sport News und Sport1 gearbeitet und auch schon die Nachrichten bei ProSieben moderiert. Wie groß ist der Sprung vom Sport- und News-Sektor in den Entertainment-Bereich?
Josten: Für mich schließt sich da ein Kreis. Ich habe vor zehn Jahren mit Berichterstattung vom Red Carpet angefangen. Erst später kamen News und Sport dazu. Ich finde den Sprung auch gar nicht so groß, auch Sport will nur unterhalten.
Warum denken Sie, kommt Gossip und Glamour quer durch alle Schichten so gut beim Publikum an?
Josten: Ich glaube, dass jeder Mensch - ob reich oder arm - dank Entertainment durch ein Schlüsselloch blicken kann. Man möchte daran teilhaben. Im oft langweiligen Alltag wollen viele etwas Schönes sehen.
Sind die Tiefen der Promiwelt wirklich immer etwas Schönes?
Josten: Bei den Z-Promis kommt natürlich auch ein gewisser Voyeurismus hinzu. Aber es ist auch ein Riesengeschäft: Die Leute die im Dschungel oder Container sitzen, machen das ja nicht umsonst. Entertainment ist eben ein großes Spiel.