"Under The Dome": Zweite Staffel startet in Deutschland

Lange mussten sich deutsche Fans von "Under The Dome" gedulden, jetzt meldet sich die Mystery-Serie mit der zweiten Staffel auch endlich hierzulande zurück. Was von den neuen Folgen erwartet werden kann und wie Stephen King, der Autor der Buchvorlage, den Start der zweiten Staffel beeinflusste, lesen Sie hier.
Nicht "Game of Thrones" , "Breaking Bad" oder "Die Sopranos" , sondern "Under The Dome" feierte einen der besten Serien-Starts der US-Fernsehgeschichte. Tatsächlich erreichte die Premiere der Adaption des gleichnamigen Buchs von Horror-Schriftsteller Stephen King die höchsten Einschaltquoten einer Drama-Show seit 1992. Ab dem 4. September 2013 strahlte der deutsche Free-TV-Sender ProSieben die erste Staffel der mit vielen Vorschusslorbeeren angepriesenen Mystery-Serie auch hierzulande aus. Seit heute, also gut ein Jahr später, kommen deutsche Fans endlich auch in den Genuss der 13 Episoden der zweiten Staffel - und die gibt es samt Gütesiegel vom Grusel-Meister höchstpersönlich.
Stephen Kings Gedanken über die Serie "Under The Dome" hören Sie in diesem Interview
An dieser Stelle sei gesagt: Wer die erste Staffel von "Under the Dome" noch nicht gesehen hat, sollte besser nicht weiterlesen. Für Serienkenner und Spoiler-Resistente gibt es hier noch einmal die Geschehnisse der ersten Folgen.
Chester's Mill, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen
In der verschlafenen US-Kleinstadt Chester's Mill scheint das hektische Leben der Moderne noch nicht angekommen zu sein. Stadtrat James "Big Jim" Rennie (Dean Norris) genießt sein Dasein als Autohändler und Hobby-Politiker, für gesteigerten Redebedarf bei den Einwohnern sorgt eine übermäßige Lieferung an Propangas-Behältern. Doch eines Tages überschlagen sich die Ereignisse: Der ortsfremde Dale "Barbie" Barbara kommt in die Stadt, begeht prompt einen unabsichtlichen Mord, und - im wahrsten Sinne des Wortes - stülpt sich aus heiterem Himmel kurze Zeit später eine mysteriöse Kuppel über die Kleinstadt.
Die durchsichtige Barriere stellt sich als absolut undurchdringlich heraus, selbst einem Bombenangriff des US-Militärs hält sie ohne einen Kratzer stand. Elektronische Geräte explodieren, wenn man sich ihr nähert, und sogar das Wetter scheint von der übernatürlichen Kuppel kontrolliert zu werden. Doch mehr noch als das geheimnisvolle Phänomen, müssen die Eingeschlossenen einander fürchten. Ohne Fluchtmöglichkeit kommen nach und nach die dunkelsten Geheimnisse der Einwohner zu Tage: James "Junior" Rennie stellt sich etwa als eifersüchtiger Psychopath heraus und sperrt seine Freundin im hauseigenen Luftschutzbunker ein. Sein Vater Big Jim mutiert binnen kürzester Zeit zum machthungrigen Patriarchen und geht buchstäblich über Leichen, um seine Autorität in Chester's Mill zu gewährleisten.
Allmählich kommen die Gefangenen den Geheimnissen der Kuppel auf die Spur, doch nicht ohne Verluste: Der Herzschrittmacher des Sheriffs explodiert in seiner Brust, weil er sich der Barriere zu sehr nähert. Restaurant-Besitzerin Rose wird bei Plünderungen ermordet, Radiotechnikerin Dodee Weaver kaltblütig von Big Jim erschossen, weil sie seine Machenschaften durchschaut hat. Für deren Tod macht er umgehend seinen Widersacher Barbie verantwortlich, was vielleicht zu einem der größten Cliffhanger der TV-Geschichte führte: In bester Lynchjustiz wird Barbie zum Tode verurteilt, mit dem Galgenstrick um den Hals wartet er auf sein Ende, als die erste Staffel eindrucksvoll endet.
Viele offene Enden
Eines kann man "Under The Dome" nicht unterstellen: Mit Samthandschuhen wurden die Charaktere ab der ersten Folge definitiv nicht angefasst. Immer wieder überraschte das Format mit unerwarteten Toden liebgewonnener Figuren. Allzu sicher, dass Barbie aus der prekären Situation herauskommt, sollte man sich also nicht sein, auch wenn er als Hauptfigur und Ex-Soldat natürlich gesteigerte Überlebenschancen zu haben scheint. Auch das Schicksal von Big Jim ist in der Schwebe: Wie lange kann er sein Lügenkonstrukt noch aufrechterhalten? Schon in der ersten Staffel hatte sich eine immer größere Widerstandsgruppe gebildet. Und auch "The Dome" selbst scheint die Taten des Antagonisten mit immer größeren Eingriffen in die Umwelt zu missbilligen.
Stephen King als Drehbuchautor
Ursprünglich sollte bereits nach den ersten 13 Episoden das Geheimnis um die Kuppel gelüftet werden. Die immensen Einschaltquoten ließen die Verantwortlichen aber umdenken: CBS orderte eine zweite Staffel und stellte Stephen King damit vor ein Novum. Denn in der Regel wurden seine Bücher in Filme oder Mini-Serien verwandelt, über mehrere Staffeln durfte noch keine seiner Kopfgeburten wirken. Grund genug, für den Horror-Experten selbst tätig zu werden: Für den Auftakt der neuen Folgen zeigte er sich als Drehbuchautor verantwortlich und wollte der Serie so sein ganz eigenes Gütesiegel verleihen.
Klar, dass dabei einige liebgewonnene Charaktere mit dem Leben zu bezahlen haben. Für die zweite Staffel wird die Heldenschar noch einmal kräftig dezimiert, neue Figuren, wie etwa Big Jims Schwager Sam, tauchen dafür auf. Auch um ein weiteres Mystery-Element ist die Serie gleich zu Beginn der neuen Folgen reicher: Der hinterlistige Mord an einem Charakter will aufgeklärt werden, schließlich befindet sich der Killer irgendwo innerhalb der Kuppel.
Auch für Kenner des Buchs ist damit gehörig Spannung garantiert, denn: Die Serie bedient sich nur der Grundidee des Autors, Herkunft der Kuppel kann also eine ganz andere als in der Vorlage sein. Auch der Ausgang für die Figuren ist damit nicht zwangsläufig derselbe wie im Buch, was auch schon die erste Staffel bewies. So beging im Buch beispielsweise Junior einige Morde und Gräueltaten, in der Serie war er dagegen nur bedingt am Tod einer Figur verantwortlich.
Fans der Serie können sich heute Abend auf ProSieben gleich dreifach freuen: Ab 20.15 Uhr laufen die ersten drei Episoden der neuen Staffel in einem wahren Marathon bis 23.00 Uhr. Danach kommen Zuschauer immerhin in Doppelfolgen den Geheimnissen innerhalb der Kuppel auf die Spur.