Wie steht es um die Zukunft von "Newtopia"?

Derzeit hat "Newtopia" mit schwankenden Quoten zu kämpfen und irgendwie ist es zumindest in den meisten Medien ganz schön still um die Sendung geworden. Können die Kandidaten und Macher der Show mit Hoffnung in die Zukunft blicken?
Montags bis freitags um 19.00 Uhr ist es immer Zeit für "Newtopia" - zumindest für manchen Zuschauer. Denn das von Sat.1 als "größtes TV-Experiment aller Zeiten" angepriesene Format ist kein Quotenkracher. Die Reality-Show hat derzeit mit schwankenden Werten zu kämpfen, wie das Medienmagazin "DWDL" berichtet. Demnach reichte es in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen zuletzt für einen Marktanteil von 10,2 Prozent. Am Mittwoch waren es aber nur magere 7,6 Prozent.
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Was, wenn zu wenige einschalten?
Im Vergleich zum Anfang sind diese Zahlen deutlich niedriger. Rund drei Millionen Zuschauer beim Gesamtpublikum wollten Ende Februar den Start von "Newtopia" laut Sat.1 sehen - und 17,0 Prozent der 14- bis 49-Jährigen schalteten demnach ein. Stellt sich die Frage, ob dem Sender eine Quote wie gestern Abend - oder im schlimmeren Fall wie am Mittwoch - auf Dauer ausreicht. Wie lange die Kandidaten in "Newtopia" also wohl noch ihren Traum von einer neuen Gesellschaft verwirklichen können? Ein ganzes Jahr sollen sie schließlich in ihrer eigenen Welt leben, nur was, wenn das zu wenige Leute sehen wollen?
In den USA ein Flop
So war es zum Beispiel in den USA. Dort wurde die Reality-Serie unter dem Namen "Utopia" von Fox ins Programm genommen - und nach gut zwei Monaten auch wieder entfernt, wie unter anderem das Branchenblatt "Variety" berichtete. Zuletzt wollten rund 1,54 Millionen Amerikaner die minder spannenden Reality-Abenteuer der Bewohner einer Ranch in Kalifornien sehen, die Premieren-Episode schalteten zuvor 4,63 Millionen ein.
Das grundlegende Prinzip war aber auch ein anderes: Statt täglich, sollte die Show zwei Mal wöchentlich ausgestrahlt werden. Schnell wurde das Ganze auf nur einen Sendeplatz begrenzt, bevor die Sendung ganz eingestellt wurde. Unter anderem "Businessweek" berichtete damals, dass das gescheiterte Experiment wohl einen Betrag von geschätzt 50 Millionen Dollar verschlungen hatte. Die Serie sei demnach neben anderen Formaten auch ein perfektes Beispiel für festgefahrenes Reality-TV.
Sie wollen nicht ausziehen
Das niederländische "Utopia"-Format scheint dahingegen ganz prächtig zu laufen. Im Gespräch mit der "Zeit" erzählte "Newtopia"-Produktionsleiter Matthias Wolf im Februar: "Die niederländischen Kandidaten fühlen sich mittlerweile so wohl in ihrer eigenen Welt, dass sie gar nicht mehr raus wollen. Sie leben jetzt schon zwei Monate länger in Utopia, als ursprünglich vorgesehen." Und ein Ende ist anscheinend auch nicht in Sicht. Mittlerweile halten die Bewohner ihre Gesellschaft seit 465 Tagen am Laufen.
Bringt die neue Kandidatin Schwung?
Was also wohl aus den deutschen Kandidaten wird? Zu wünschen ist den Pionieren natürlich nur das Beste. Und wer weiß, vielleicht sorgt eine frische Kandidatin ja schon in den nächsten Stunden für Aufwind. Nach dem Auszug von Karolina am Mittwoch soll laut Sat.1 noch heute eine neue Pionierin einziehen. Es handle sich dabei um eine 28 Jahre alte Wahl-Kölnerin, die sich selbst als "kleine Diva" bezeichnet. Ihr Lebensmotto: "Auf der Überholspur gibt es keine Gänseblümchen!" Nur schade, dass die Diva wohl derzeit eher Gänseblümchen als Überholspuren in "Newtopia" findet.