24h-Rennen Le Mans 2016 (3. Quali)

Eigentlich ist das dritte Qualifying für das 24h-Rennen in Le Mans sowas wie der große Showdown um die Pole-Position. In der 2016er Ausgabe war alles anders. Das Wetter versagte Zeitenverbesserungen. Die Rennleitung unterbrach die zweistündige Session aufgrund von Regenfällen gar für fast eine Stunde.
Porsche startet die 84. Ausgabe des 24h-Rennens in Le Mans von der Pole-Position. Dem Trio Neel Jani, Marc Lieb und Romain Dumas reichte die Bestzeit vom Mittwoch-Abend, um den berühmtesten Motorsport-Marathon der Welt, der am Samstag um 15 Uhr beginnt, von der Spitze in Angriff zu nehmen.
Spektakuläre Einlage vom Safety Car
An die schnellste Runde von 3:19.733 Minuten roch am Donnerstag kein Fahrzeug mehr heran. Weder im zweiten noch im dritten Qualifying. Weil eine nasse Piste weitere Verbesserungen verhinderte. Und so posierte das Pole-Trio schon zwei Minuten vor Session-Ende um Mitternacht für die Fotografen.
Schon im zweiten Qualifikationstraining hatte es nach 35 Minuten angefangen zu regnen. In der dritten Quali-Session verstärkte sich der Guss. So sehr, dass die Rennleitung nach 19 Minuten unterbrechen musste. Zuvor flutete ein Platzregen die 13,6 Kilometer lange Bahn, sodass so mancher Pilot strauchelte. Der Ferrari 488 GTB mit der Startnummer 82 (Giancarlo Fisichella/Toni Vilander/Matteo Malucelli) aus der LM GTE Pro drehte sich kurz vor dem Rechtsknick auf der Start-Ziel-Gerade einmal um die eigene Achse, schlug aber nirgends ein. Auch der Ferrari 458 Italia (Startnummer 60) aus der LM-GTE-AM-Klasse rodelte über die Bahn, blieb aber unversehrt. Nachdem die Streckenposten die roten Flaggen schwenkten, machte sich ein Audi R8 Safety Car auf, um den legendären Kurs zu inspizieren. Dabei zeigte sich, wie knifflig die Bedingungen waren. Denn selbst der Straßensportwagen powerslidete einmal über alle vier Räder durch die Kurve.
Porsche-Doppelpole in Le Mans./strong>
Während der Unterbrechung nutzten die Teams die Zeit sinnvoll. Sie trainierten in den Garagen die Fahrerwechsel. Zwar gab die Rennleitung das Qualifying 45 Minuten vor Schluss wieder frei, doch an Verbesserungen war nicht mehr zu denken. Immerhin bekamen die Piloten die Möglichkeit, sich auf die feuchten Verhältnisse einzustellen, und die Teams die Chance, das Setup zu verfeinern. Denn Regen ist zumindest am Samstag noch vorhergesagt.
So blieb es bei der Pole für Porsche. Die Weissacher Truppe strebt am Sonntag die Wiederholung des Vorjahressieges und den insgesamt 18. Erfolg in Le Mans an. Den Porsche mit der Starnummer zwei flankiert zum Rennstart das Schwesterauto um Timo Bernhard/Mark Webber/Brendon Hartley. Dahinter nehmen die beiden Toyota TS50 Hybrid mit dem neuentwickelten 2,4-Liter-Biturbo-V6 den Klassiker auf. Audi geht auf den Plätzen fünf und sechs ins Rennen. Im Gegensatz zu 2015 starten sowohl Porsche als auch Audi nur mit zwei LMP1-Autos in Le Mans. Darauf hatten sich die Hersteller schon lange vor dem Klassiker verständigt.