BMW und Mercedes

Die deutschen Autobauer Mercedes und BMW haben nach dem überraschenden Rückzug von Honda Konsequenzen für ihre eigenen Formel-1-Teams ausgeschlossen.
"Unser Formel-1-Engagement steht auf finanziell soliden Beinen", sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug am Freitag (5.12.). Auch BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Draeger betonte, die Entscheidung des japanischen Herstellers habe auf das BMW-Engagement in der Motorsport-Königsklasse keinen Einfluss. Beide Hersteller machten sich jedoch für deutliche Einsparungen im PS-Zirkus stark. Honda hatte zuvor wegen der verschlechterten Geschäftslage seinen Ausstieg aus der Formel 1 bekanntgegeben.
Haug machte überhöhte Ausgaben und mangelnden sportlichen Erfolg für den Rückzug des Rennbahn-Rivalen verantwortlich. Im Gegenzug verwies er auf den enormen Werbeeffekt der Formel 1 für das McLaren-Mercedes-Team um den neuen Champion Lewis Hamilton. 'Das Medien- und Publikumsecho, das die letzte Saison und der Titelgewinn von Lewis Hamilton generierte, war ein Vielfaches dessen wert, was wir an Finanzen eingesetzt haben', erklärte Haug.
Positives Kosten-Nutzen-Verhältnis
Auch BMW sieht die Formel 1 trotz Wirtschaftskrise weiterhin als unverzichtbares Marketinginstrument. 'Es gibt keine bessere Plattform als die Formel 1, um unsere Markenwerte zu demonstrieren. BMW nutzt das Formel-1-Projekt zudem gezielt als Technologiebeschleuniger für die Serie', sagte Draeger der dpa. Für die kommende Saison peilt der seit drei Jahren bestehende BMW-Sauber-Rennstall um den Gladbacher Piloten Nick Heidfeld den WM-Titel als Ziel an. Das Team arbeite effizient und schlagkräftig, versicherte Draeger. 'Entsprechend positiv fällt das Kosten-Nutzen-Verhältnis aus.'
Weitere Kostensenkungen werden kommen
Beide Unternehmen halten weitere Kostenreduzierungen in der Formel 1 indes für unausweichlich. Beim Treffen der Teamvereinigung FOTA waren am Donnerstag zusätzliche Sparpotenziale diskutiert worden. So sollen die Kosten für die Motoren und die erlaubten Testkilometer schon von 2009 an deutlich reduziert werden. Dies sei ein 'wichtiger Beitrag', sagte Draeger. Haug nannte die Kürzung der Ausgaben um mindestens 50 Prozent in den kommenden zwei Jahren als Ziel.