Wenn Rallye-Gott Walter Röhrl über ein Auto sagt, es sei das
perfekte in seiner Karriere gewesen, ist Vorsicht geboten. Vor
allem, wenn man schon drin sitzt und das rechte Bein zuckt.
Willkommen im Lancia Rallye 037! Einem Gruppe-B-Monster der
frühen 1980er-Jahre. Solch ein Auto hatte auch Walter Röhrl unter
dem Allerwertesten, als er 1983 in der Rallye-Weltmeisterschaft
startete.
Dank der Klappen waren die Mechaniker stets schnell beim
Teiletausch. Röhrl erinnert sich, dass einmal ein Getriebe an
seinem 037 gewechselt wurde – in 8 Minuten.
Der Vierzylinder mit 2.111 Kubik stammte aus dem siegreichen
Fiat 131 Abarth und wurde von einem Kompressor mächtig unter Dampf
gesetzt. 325 PS waren die Ausbeute.
Der Motor hängt so direkt am Gas, als ob sie ihm die komplette
Schwungmasse genommen hätten. Bei 6.000 bekommt er den dritten Gang
und bedankt sich mit einem Tritt.
Röhrl ging es damals vor allem um den Spaß am Querfahren. Er
wollte zeigen, was er kann. Und Lancia wollte beweisen, dass Audis
Allradstrategie zu schlagen war.
Nicht nur die blitzschnelle Reaktionszeit überrascht, sondern
auch seine präzise Art. Nach 2 Runden auf dem asphaltierten Kurs
sind nicht nur die Reifen auf Temperatur – es kocht im
Innenraum.
Nach 4 Runden reicht das Vertrauen, um das Drehzahlband des
Vierventilers auszuloten. Nach 6 Runden testen wir den Kurvenspeed,
der unfassbar hoch ist.
Nach wenigen Minuten möchte Raphaele Terlinzzi, Hüter der
klassischen Lancia-Modelle, seinen besonderen Schatz leider auch
schon wieder zurück. Am Stück.
Nicht nur der Mythos um Walter Röhrl verleiht dem spektakulären
037 etwas ganz besonderes. Ist er doch auch das letzte erfolgreiche
Gruppe-B-Monster mit Heckantrieb.