Das Auktionshaus Artcurial versteigerte am 5. Februar in Paris
eine Siebener-Bande an Gruppe-B-Rallyeautos, die alle aus einer
einzigen Sammlung stammen.
Obwohl er nie offiziell an einem Lauf der Rallye-WM teilgenommen
hat, verdoppelte der S1 das untere Ende des Schätzwerts. Artcurial
war von 1,0 bis 1,3 Millionen Euro ausgegangen.
Mit einem S4 hatte Werksfahrer Henri Toivonen bei der Rallye
Korsika 1986 jenen tödlichen Unfall, der der endgültige Auslöser
für ein Verbot der Gruppe B ab 1987 war.
Der hier vorgestellte Delta S4 erblickte erst relativ spät im
Jahr 1986 die Welt. Folglich war es auch ihm nicht mehr vergönnt,
offiziell an einer WM-Veranstaltung teilzunehmen. Er ging für
810.560 Euro weg.
Der flache Italiener ist ein ungewöhnliches Gruppe-B-Auto: Sein
Kompressor-Mittelmotor ist mit 310 PS relativ zahm und gibt seine
Kraft auch nur an die Hinterräder weiter.
An welchen Wettbewerben dieses Auto mit der Chassis-Nummer
ZLA151AR0*00000412 tatsächlich teilgenommen hat, lässt sich heute
nicht mehr rekonstruieren.
Der Ford RS200 ist das einzige Auto, das von Grund auf für den
Einsatz in der Gruppe B konstruiert und nicht zumindest in Ansätzen
von einem Serienauto abgeleitet wurde.
Der wahre Held der Gruppe-B-Welt ist der Peugeot 205 Turbo 16.
1985 und 1986 holten die Franzosen unter Teamchef Jean Todt alle
Titel in der Rallye-WM.
Mit Gitterrohrrahmen, Allradantrieb und starkem
Turbo-Mittelmotor war kein Auto derart konsequent auf die damaligen
Rallye-Anforderungen optimiert die der 205 Turbo 16.
Obwohl nicht ganz klar ist, bei welchen Rallyes er genau
startete, übertraf auch der Peugot seinen Schätzwert deutlich und
knackte mit 977.440 Euro sogar fast die Millionenmarke.
Folglich kämpften die Renault-Piloten mit ihrem
hinterradgetriebenen Mittelmotor-Renner mit weitgehend stumpfen
Waffen gegen die Rallye-Elite dieser Zeit.
Auch das angebotene Auto wurde zeitweise vom berühmten Spanier
pilotiert und sollte laut Artcurial 400.000 bis 600.000 Euro
bringen. Dieser Preis wurde übertroffen: 667.520 Euro lautete das
Resultat.
Auch hier verdiente sich ein Großer seine ersten Sporen: Didier
Auriol, Rallye-Weltmeister 1994, startete mit dem MG Metro 6R4
seine erfolgreiche Karriere.
Da der Franzose mit der ursprünglich rechts platzierten Lenkung
nicht zurechtkam, wurde der Rallye-Knirps auf Linkslenkung
umgebaut. Über diese verfügt er heute noch.