Deutscher macht Schnellstraße zum Campingplatz

Ein deutscher Urlauber hat in Italien für Verwunderung gesorgt. Nach einer Reifenpanne baute er sein Zelt auf dem Standstreifen einer Schnellstraße auf – direkt vor einem Tunnel.
Das ungewöhnliche Bild, das in sozialen Netzwerken kursiert, sorgte zunächst für Spekulationen über eine mögliche KI-Fälschung. Nun zeigt sich: Der Vorfall hat tatsächlich stattgefunden – in der Provinz Brescia.
Nach Recherchen lokaler Medien wie "Brescia Today" ereignete sich der Vorfall in der Nacht von Mittwoch (16.7.) auf Donnerstag bei Sabbio Chiese, einer Gemeinde im Valle Sabbia. Der deutsche Tourist mit Kennzeichen aus Rheinland-Pfalz hatte gegen Abend einen Reifenschaden und kein Ersatzrad. Nachdem ihm der Pannendienst telefonisch mitgeteilt hatte, dass Hilfe erst am nächsten Vormittag gegen 10 Uhr eintreffen könne, entschloss er sich zu einer ungewöhnlichen Maßnahme: Er stellte seinen Zeltanhänger auf und übernachtete in der Pannenbucht.
Polizei überrascht am frühen Morgen
Am frühen Donnerstagmorgen wurde die örtliche Polizia Locale Valle Sabbia über das improvisierte Nachtlager informiert. Die Beamten trafen den Mann bei Tagesanbruch an – das Zelt war aufgebaut, das Fahrzeug geparkt, der Tourist noch mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Laut Bericht verlief der Einsatz ruhig, der Pannendienst traf wie angekündigt ein, und der Mann setzte seine Reise später fort.
Die Szene wurde zunächst über den Instagram-Kanal "Orgoglio Bresciano" veröffentlicht und ging in der Folge viral – vor allem im deutschsprachigen Raum. Im Posting wies der Kanal nochmal darauf hin, dass es sich nicht um ein KI-Bild handelt, auch wenn zahlreiche Nutzer die annehmen. Wir haben die zuständige Carabiniere-Dienststelle zusätzlich um eine Bestätigung des Vorfalls gebeten.
Die Kommentare unter dem Posting sprechen Bände:
- "1.250 Kilometer Reise, um auf dem Standstreifen von Barghe zu übernachten … Respekt! 😍
Hans zur Ehefrau: ‚Beim nächsten Mal buche aber ich!‘" - "Fahrzeug beschlagnahmen und saftige Geldstrafe. Versuch das mal in Deutschland, dann sehen wir weiter ...
- "‚Wir mögen’s wild‘."
- "Völlig normal für Leute, die mit Dr.-Scholl-Sandalen und weißen Kniestrümpfen unterwegs sind.
- "Ja, sie haben einen Fehler gemacht, aber es war mitten in der Nacht, im Ausland, und sie wussten offenbar nicht, was sie tun sollen. Ich habe schon Brescianer beim Autofahren deutlich gefährlichere Dinge tun sehen."
- "Wahnsinn – Goldmedaille 🥇 für den Mut 😂😂😂😂"
- "Wenn du endlich einen Parkplatz findest, der deinem Budget entspricht …"
- "Hauptsache, sie fallen auf – mit weißen Socken und Sandalen 🤣"
- "Ich würde gerne sehen, was passiert, wenn ein Italiener das in Deutschland macht."
- "ABGESEHEN VOM ABSURDEN ORT … 🤦 SIE HÄTTEN WENIGSTENS DAS AUTO HINTERS ZELT STELLEN MÜSSEN. WENN JEMAND IN DER KURVE VON DER STRASSE ABKOMMT, TÖTET ER SIE!!!"
Übrigens: Bei dem Faltcaravan handelt es sich um ein inzwischen nicht mehr auf dem Markt befindliches Modell der Firma "3 Dog". Inwieweit der deutsche Fahrer für seine extrem gefährlich Übernachtungsaktion von der Polizei zur Kasse gebeten wurde, ist noch unklar. Fest steht, das wilde Campen in Italien kostet zwischen 100 und 500 Euro Strafe. Gefährdung des Straßenverkehrs liegt bei mehreren tausend Euro.