Czinger Hyper GT: Plötzlich alltagstauglich
Czinger hat noch kein einziges Auto ausgeliefert, präsentiert aber bereits sein zweites Modell. Mit dem Hyper GT soll es flott auf Tour gehen.
Nachdem es um Czinger einige Monate lang sehr ruhig wurde, kehren die Kalifornier jetzt mit mehreren Paukenschlägen bei der Monterey Car Week zurück. Einerseits mit dem umfangreich modifizierten Erstlingswerk 21C, das unter der kalifornischen Sonne in zwei neuen Varianten debütierte (siehe Video und unten verlinkten Artikel). Andererseits mit der Konzeptstudie Hyper GT, "der die zukünftige Designsprache der Marke Czinger repräsentiert", wie es in einer Mitteilung heißt.
Der Neuling marschiert gestalterisch in eine komplett andere Richtung als der 21C mit seinem extremen, teils arg zerklüfteten Hypercar-Design. Bei dem Zweitürer fließen die Linien und werden kaum unterbrochen. Auf Türgriffe verzichtet der Gran Turismo, statt klassischer Außenspiegel gibt es kompakt dimensionierte Kameras. Lichtbrechende Falze und Kanten zeigt die Karosserie im Bereich der Schweller und der Hüftlinie. Als 21C-Analogien lassen sich die offenherzig gestalteten Räder und die sich kuppelartig und schwarz gestaltete Dachpartie interpretieren. Im unteren Bereich werden die Seitenscheiben von einer Metallleiste begrenzt, die gen Heck in einer Art Hofmeisterknick nach oben wandert.
Spitze Front, spitzes Heck
Vorne blickt der Czinger Hyper GT durch zwei sehr schmale Scheinwerferaugen. Die Tagfahrlichter schlängeln sich seitlich entlang der äußeren Frontschürzenkanten nach unten Richtung Frontspoiler. Den größeren Lufteinlass trägt die Studie im Stoßfänger, während ein kleiner Schlitz mit darunter angeordnetem Markenlogo als "Kühlergrill" reichen muss. Hinten läuft die Karosserie als Fastback in einer scharfen Abrisskante aus. Das Heck besteht aus einer über die gesamte Breite verlaufenden Lichtleiste und einem stark perforierten Mittelteil. Eine klassische Heckschürze gibt es nicht; der Bereich über dem Diffusor mit seinen zwei Luftleitkanälen verjüngt sich.
Über den Innenraum gibt Czinger bisher kaum etwas preis. Klar ist nur, dass ihn die bis zu vier Insassen über Flügeltüren entern. Ähnliches gilt für den Antrieb. Der Hersteller stellt einen "intern entwickelten, starken Hybridantrieb" in Aussicht. Gut möglich, dass Czinger den aus dem 21C bekannten Strang mit 2,88-Liter-Twin-Turbo-V8 und zwei Elektromaschinen auch für den Hyper GT vorsieht. Wahrscheinlich ist jedoch ein umgedrehtes Layout mit Verbrenner vorne und E-Motoren hinten. Zudem dürfte der Gran Turismo kräftemäßig im Vergleich zum bis zu 1.350 PS starken 21C abspecken – und das wahrscheinlich nicht zu knapp.
Die Serienversion ist noch Jahre entfernt
Für die Detailentwicklung haben die Kalifornier aber noch Zeit. Erst einmal soll der 21C in Serie produziert und ausgeliefert werden, was für Ende 2023 avisiert ist. Erst danach ist die Markteinführung des Hyper GT geplant. Die innovativen Fertigungsmethoden (unter anderem im 3D-Druck-Verfahren) will Czinger aber auch bei seinen künftigen Modellen beibehalten.