Betonteile stürzen von Brenner-Autobahnbrücke

Von einem Viadukt der Brennerautobahn A22 haben sich Betonstücke gelöst und sind auf die darunterliegende Staatsstraße SS12 bei Atzwang gestürzt.
Zwei Fahrzeuge wurden dabei beschädigt. Verletzt wurde niemand. Das berichten unter anderem die Landesagentur für Presse- und Kommunikation (LPA).
Ein Autofahrer, der in Richtung Süden unterwegs war, bemerkte die Brocken zu spät und konnte nicht mehr rechtzeitig ausweichen. Er meldete den Vorfall über den Notruf 112. Zunächst ging man davon aus, dass die Teile möglicherweise durch einen kleinen Felsrutsch auf die Fahrbahn gelangt waren. Doch bereits bei der ersten Begutachtung durch eine Streife der Carabinieri aus Bozen wurde deutlich, dass die Betonstücke von der Brücke der Autobahn A22 oberhalb der Staatsstraße stammten. An der Unterseite des Viadukts waren laut "Südtirol News" frische Abplatzungen im Beton mit bloßem Auge erkennbar.
Arbeiter auf der Suche nach "ihren" Betonteilen
Kurz darauf näherten sich drei Arbeiter der Einsatzstelle. Sie erkundigten sich, ob jemand Betonstücke gefunden habe. Im Gespräch mit den Einsatzkräften gaben sie an, in unmittelbarer Nähe an der Autobahn gearbeitet zu haben. Dabei seien ihnen offenbar versehentlich Teile des Betons heruntergefallen.
Die Carabinieri nahmen die Personalien der Männer auf und leiteten ein Ermittlungsverfahren ein. Gegen die Arbeiter wird nun wegen Gefährdung der Verkehrssicherheit sowie Verstößen gegen Arbeitsschutzvorschriften ermittelt. Sie sollen bei den Arbeiten nicht alle notwendigen Sicherungsmaßnahmen getroffen haben.
Neben dem meldenden Autofahrer war auch ein weiteres Fahrzeug betroffen. Beide Fahrer blieben unverletzt, erlitten jedoch Sachschäden in Höhe von jeweils rund 500 Euro. Unter anderem wurde ein Vorderreifen beschädigt, zudem kam es zu kleineren Schäden an der Karosserie.
Die Freiwillige Feuerwehr unterstützte die Einsatzkräfte bei der Absicherung der Gefahrenstelle sowie bei der Reinigung der Fahrbahn. Der Verkehr auf der SS12 musste zeitweise einspurig im Wechsel geführt werden. Zusätzlich wurde die nahegelegene Felswand kontrolliert, um weitere Gefahrenquellen auszuschließen.
Die genauen Hintergründe des Vorfalls sowie mögliche Konsequenzen für die beteiligten Arbeiter sind derzeit Gegenstand laufender Ermittlungen.