Bremswirkung kann nachlassen
Ferrari muss seinen luxuriösen Performance-SUV Purosangue wegen eines sicherheitsrelevanten Mangels in die Werkstätten zurückrufen. Ein möglicher Kurzschluss im Bereich der Sicherungsbox kann die Bremsleistung mindern – ein ernstes Problem bei über zwei Tonnen Leergewicht.
Ferrari ruft in den USA 541 Exemplare seines Purosangue zurück – und das ausgerechnet wegen eines Problems, das so gar nicht nach italienischer Ingenieurskunst klingt. Laut einer offiziellen Mitteilung der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA kann es beim 725 PS starken SUV zu einem Kurzschluss kommen, wenn die Stromversorgung der unter dem Beifahrersitz platzierten Sicherungsbox zu nah an die Beifahrerfußstütze gerät. Das Ergebnis: Bremswarnleuchte an, Bremsleistung möglicherweise reduziert – kein gutes Szenario, weder für sportlich ambitionierte Fahrer noch für Vielfahrer mit Familie im Fond.
Ein SUV mit Supersportler-Anspruch – aber auch Supersicherheitsbedarf
Der Purosangue ist mit rund 2,1 Tonnen Leergewicht Ferraris bis dato schwerstes Serienmodell – mit Allradantrieb, Viersitzerarchitektur und einem 6,5-Liter-V12, der keine halben Sachen macht. Da wirken potenzielle Bremsprobleme wie ein Hustenanfall bei einem Opernsänger. Die Kunden erwarten Präzision – nicht nur auf der Strecke, sondern auch in jedem verbauten Detail. Doch selbst bei einem Hersteller mit Mythosstatus kann es zu Fehlplanungen kommen.
Die Lösung: Ein Stück Kunststoff rettet die Ehre
Immerhin: Die technische Lösung des Problems wirkt beinahe entwaffnend simpel. Ferrari wird einen Kunststoff-Abstandshalter zwischen der Sicherungsbox und der Fußstütze des inzwischen mindestens 380.000 Euro teuren SUV einsetzen, um die Gefahr eines elektrischen Kontakts auszuschließen. Die Maßnahme ist kostenlos und soll laut Ferrari ab dem 21. September 2025 in den Werkstätten starten. Bei ab Februar 2025 gebauten Purosangue hat Ferrari das Problem bereits in der Serienfertigung behoben. Für betroffene Besitzer dürfte der Eingriff minimal sein – für Ferraris Qualitätsanspruch ist er maximal bedeutend.
Hintergrund
- Betroffen: 541 Fahrzeuge des Modells Ferrari Purosangue, Baujahre 2023–2025
- Fehler: Kontakt zwischen der Sicherungsbox-Stromversorgung und der Beifahrer-Fußstütze kann zu einem Kurzschluss führen
- Gefahr: Möglicher Verlust der Bremskraft – Sicherheitsrisiko im Fahrbetrieb
- Maßnahme: Ferrari verbaut einen Kunststoff-Abstandshalter (Spacer), kostenlos für alle Kunden
- Start der Rückrufaktion: ab dem 21. September 2025