Verstappen bezwingt Mercedes-Duo
Max Verstappen hat sich im Spielberg-Qualifying die dritte Pole Position der Saison gesichert. Der Holländer war dabei knapp zwei Zehntel schneller als Valtteri Bottas. Wegen einer Strafe für den Finnen übernimmt WM-Rivale Lewis Hamilton den zweiten Platz in der ersten Reihe.
Nach dem Drama in Le Castellet können sich die Fans in Spielberg jetzt schon auf die Fortführung des Giganten-Duells freuen. Max Verstappen machte im Qualifying am Samstag (26.6.) dort weiter, wo er sechs Tage zuvor aufgehört hatte. Der WM-Spitzenreiter umrundete den 4,318 Kilometer langen Alpenkurs bei seinem ersten Q3-Versuch in 1.03.841 Minuten. Diese Zeit wurde von keinem anderen Piloten unterboten.
Auch der zweite Anlauf im großen Finale hätte Verstappen am Ende zur Pole Position gereicht. Sein schnellster Verfolger, Valtteri Bottas, musste sich am Ende mit knapp zwei Zehnteln Rückstand geschlagen geben. Der Finne kassiert für das Rennen obendrauf noch eine Strafe, die ihn um drei Positionen auf Platz fünf zurückwirft.
Verstappen neben Hamilton auf Pole
"Das ist echt schade mit der Strafe", ärgerte sich Bottas anschließend. "Ich habe heute noch mein Setup umgebaut. Das hat geholfen. Ich konnte fast alles aus dem Auto rausholen." Erster Profiteur der Strafe ist ausgerechnet Teamkollege Lewis Hamilton, der zu Verstappen in die erste Reihe aufrückt. Die Pole verpasste der Weltmeister um gut zwei Zehntel.
"Glückwunsch an Max", gratulierte der Brite. "Wir haben leider keine perfekte Session erwischt. Aber der Platz in der ersten Reihe ist trotzdem gut. Wir haben im Vergleich zum Freitag noch einen Schritt nach vorne machen können. In den Longruns sah Red Bull da noch schneller aus. Mal sehen, wie es morgen ist. Vielleicht regnet es ja auch."
Verstappen erwartet am Sonntag die Fortführung des spannenden Duells mit Hamilton: "Das war heute nicht einfach mit dem Verkehr in den letzten Kurven. Meine Runde war gut, aber noch nicht perfekt. Natürlich bin ich happy, dass hier beim Heimspiel ein Red-Bull-Auto auf Pole steht. Das Rennen wird sicher nicht einfach. Es ist ja nie einfach. Ich erwarte einen engen Kampf. Vielleicht wird es ja wieder so unterhaltsam wie in Frankreich."
Norris direkt hinter WM-Rivalen
Erster Verfolger der beiden WM-Konkurrenten ist am Sonntag Lando Norris. Der McLaren-Pilot konnte die ganze Quali-Session starke Zeiten hinlegen. Am Ende reichte es sogar um Sergio Perez im zweiten Red Bull hinter sich zu halten. Der Mexikaner muss also erst an Norris vorbei, wenn er Verstappen im Duell mit Hamilton helfen will.
In der dritten Reihe steht Pierre Gasly neben dem zurückversetzten Valtteri Bottas. Der Franzose würde natürlich gerne ebenfalls Schützenhilfe für Verstappen leisten. Wenn er Bottas daran hindern könnte in das Spitzenduell einzugreifen, würden die Red-Bull-Bosse sicher ein Sonderlob verteilen.
Der beste Ferrari steht erst in der vierten Reihe auf Position sieben. Charles Leclerc gewann wieder einmal das Teamduell gegen Carlos Sainz. Für den Spanier war auf Rang 12 bereits im Q2 Schluss. Es war das schlechteste Quali-Ergebnis seiner Saison.
Hinter Leclerc fuhr Yuki Tsunoda im zweiten Alpha Tauri die achtschnellste Zeit. Allerdings kassierte der Japaner nachträglich noch eine Strafe, die ihn drei Plätze zurückwirft. Tsunoda hatte im ersten Q3-Run dem Mercedes von Bottas im Weg gestanden. Damit kegelte sich der Rookie nachträglich unfreiwillig aus den Top Ten.
Pleite für Ricciardo
Von der Rückversetzung profitieren als erstes Fernando Alonso und Lance Stroll, die im Q3 das hintere Ende des Klassenments bildeten. George Russell verpasste den Einzug in das große Finale dahinter nur um 8 Tausendstel. Dank der Tsunoda-Strafe geht es für den Briten nun trotzdem nachträglich in die esten Zehn. Der Brite profitiert am Sonntag zudem als erster Pilot im Feld von einer freien Reifenwahl am Start.
Daniel Ricciardo musste ebenfalls schon in der zweiten Runde die Segel streichen. Der 13. Startplatz ist im Vergleich zur guten Leistung von Teamkollege Norris indiskutabel. Auch Sebastian Vettel verlor sein internes Teamduell bei Aston Martin. Der Heppenheimer muss versuchen von Position 14 irgendwie noch Punkte einzuheimsen.
"Ich habe mich irgendwie schwergetan, meine Runde auf den Punkt zu bringen", erklärte Vettel anschließend. "Beim letzten Run hatte ich dann noch Probleme mit den Track-Limits, so dass meine schnellste Runde gestrichen wurde. Es war alles sehr eng. Wenn man seine Runde nicht auf die Reihe bekommt, darf man nicht überrascht sein, wenn es am Ende nicht für das Q3 reicht."
Ohne Chance auf Zählbares fahren wieder die beiden Haas-Piloten los, die sich die Plätze in der letzten Reihe teilen. Mick Schumacher gewann erneut das Teamduell gegen Nikita Mazepin. Mit anderthalb Zehnteln war der Abstand aber etwas knapper als zuletzt.
"Ich bin gar nicht zufrieden heute", klagte der Rookie. "Ich habe in der ersten Kurve der letzten Runde einen furchtbaren Fehler gemacht. Da habe ich das Heck verloren und musste neben die Strecke. Viele haben sich am Ende der Session verbessert. Die Strecke ist also besser geworden. Da war es schade, dass ich alles schon in der ersten Kurve weggeworfen habe. Dabei war es bisher ein so positives Wochenende. Ich werde morgen alles versuchen um nicht den Anschluss zu verlieren."