Insgesamt fährt sich die V-Klasse eher wie ein PKW als wie ein
Van. Gerade mit dem optionalen Agility-Control-Fahrwerk (192 Euro)
lässt er sich trotz knapp zwei Meter hohem Aufbau gut durch die
Kurven zirkeln.
Die V-Klasse ist Van-typisch sehr übersichtlich. Sie ist
weiterhin mit extra langem, langem und kurzem Radstand erhältlich.
In der kurzen Version misst sie immerhin schon 4,90 Meter und mit
extra langem Radstand beachtliche 5,37 Meter.
Mit den optionalen Einzelsitzen im Fond ist die Antwort: Ja!
Diese machen aus dem großen Van einen Viersitzer, da sie die beiden
hinteren Sitzreihen ersetzen. In China ist dieses Extra schon
länger erhältlich. Schließlich lässt man sich im Reich der Mitte
bekanntlich lieber chauffieren.
Die Sitze sind elektrisch verstellbar und lassen sich bis in die
Waagerechte einstellen. Zudem bieten sie neben Sitzheizung und
-ventilation auch noch eine Massagefunktion.
Im Bereich Infotainment bleibt alles beim Alten. Im Gegensatz
zum großen Bruder Sprinter gibt es noch kein MBUX, sondern das
Comand-Online-System (3.712 Euro). Bei den Assitenzsystemen
gesellen sich Brems-Assistent und Fernlich-Assistent Plus dazu.
Zudem gerät das Fahrwerk selbst auf starken Bodenwellen nicht
ist straucheln. Nur etwas mehr Rückmeldung und weniger Lenkwinkel
sowie eine geringer Untersteuerneigung wären wünschenswert – doch
das ist Meckern auf hohem Niveau, denn die V-Klasse fährt nach wie
vor deutlich PKW-mäßiger als viele ihrer Mitbewerber.
Unter der Haube wartet schon der aus C- und E-Klasse bekannte
Vierzylinder-Diesel OM 654. Ihn bietet Mercedes in drei
Leistungsstufen an: Als V 220 d mit 163 PS und 380 Nm, V 250 d mit
190 PS und 440 Nm und als V 300 d mit 239 PS und 500 Nm Drehmoment
stets gekoppelt an ein 9G-Tronic Automatikgetriebe.
Die Topmotorisierung sorgt für komfortables Vorankommen. Der
Motor hält sich akustisch im Hintergrund und soll zudem rund 13
Prozent weniger verbrauchen.
Es gibt auch weiterhin die Camperversion Marco Polo. Das
Austelldach ermöglicht wahlweise bequemes, aufrechtes Stehen, oder
ein zweites Bett im Dachzelt.
Das kleine Facelift bringt zwar wenig optische Neuerungen und
auch kein MBUX, dafür aber die starke, saubere und verbrauchsärmere
OM 654-Diesel-Generation in die noch luxuriösere V-Klasse.