Der E46 M3 leistet 343 PS und maximal 365 Nm - nicht viel, wenn man es mit den heutigen Turbo-Standards vergleicht. Ein Blick auf die Drehzahlen verrät sein Hochdrehzahlkonzept, das heute (fast) ausgestorben ist. Zumindest bei Saugmotoren.
Die volle Leistung liegt erst bei 7.900/min an, das maximale Drehmoment bei 4.900/min. Im Drehzahlkeller herrscht zwar keine Flaute, doch richtig Feuer fängt der M3 erst ab 4.000/min.
Im Supertest umkurvte er die Nordschleife in 8:22 Minuten. Langsam nach heutigen Standards, damals aber fast so schnell wie ein Porsche 911 (996), der in 8:17 Minuten die 20,83 Kilometer bewältigte.
Erkennungsmerkmale: die spezielle M3-Frontschürze, der Powerdome auf der Motorhaube (der bis heute alle M3/M4-Modelle ziert) und die aerodynamisch geformten Rückspiegel. Damals gab es Xenon-Scheinwerfer nur gegen Aufpreis, heute hat jeder M3 LED-Leuchten.
Charakteristisch sind für den M3 auch die vier Endrohre, aufgeteilt in zwei Doppelendrohre, die mittig aus der Heckschürze ragen. Einen Diffusor hat der E46 noch nicht, dafür eine kleine Abrisskante auf dem Kofferraumdeckel.
Weit hinter der Vorderachse verbaut sitzt der 3,2 Liter große Sechszylinder-Saugmotor im Motorraum. Eine Domstrebe spannt sich über das Triebwerk. Allein das ist schon ein Kunstwerk, wären da nicht die Mängel.
Der S54 genannte Saugmotor ist ein absoluter Traum, was Drehfreude, Klang und Motorsport-Flair betrifft. Leider hat er große Schwachstellen, die zwar alle Baujahre betrifft, ab 2003 wird's besser. Manche Spezialisten raten dazu, einen M3 erst ab diesem Baujahr zu kaufen.
Die Schwachstellen des Motors im Detail: 1. Die Ölpumpe. Der Regeldruckkolben ist häufig schlecht beschichtet, Folge: zu wenig Öldruck. 2. Unter zu geringem Öldruck leiden die Pleuellagerschalen und verschleißen frühzeitig.
Die Schwachstellen des Motors im Detail: 1. Die Ölpumpe. Der Regeldruckkolben ist häufig schlecht beschichtet, Folge: zu wenig Öldruck. 2. Unter zu geringem Öldruck leiden die Pleuellagerschalen und verschleißen frühzeitig.
Frühe E46 leiden häufig an ausgerissenen Hinterachsen (Baujahre 1997 bis 1/2000). Ärgerlich: Auch beim neueren M3 (ab 2000) treten diese Schäden auf. Erstes Anzeichen sind Poltergeräusche im Bereich der Hinterachse.
Zudem macht das Differenzial (Hinterachs-Getriebe) manchmal Probleme. Die Antriebsflansche, die zu den einzelnen Räder führen, haben zu viel Spiel und beschädigen das Differenzial.
Verbesserungswürdig sind die Bremsen, wenn man oft sportlich fährt und viel auf der Rennstrecke unterwegs ist. Dann empfehlen sich Stahlflex-Bremsleitungen und andere Bremsbeläge. Wenn das nicht reicht, kann man auch eine Sportbremsanlage verbauen - die gibt's auch von BMW.
Das Cockpit des E46 gilt bis heute als eines der schönsten, die BMW je gebaut hat. Klare Strukturen, keine überflüssigen Features. Problem hier: Das SMG-Getriebe, das sehr häufig an Defekten leidet.
Der Handschalter gilt daher als die erste Wahl und wäre im Schadensfall auch wesentlich günstiger zu reparieren als das teilautomatisierte Getriebe SMG. Plus: Man kann mit allen drei Pedalen arbeiten, was nach sport auto-Kriterien einen Sportwagen ausmacht.
Typisch: Drehzahlmesser mit Warnleuchten, die erst nach und nach ausgehen, wenn das Motoröl auf Temperatur gekommen ist. Das bedeutet: Vorsichtig einfahren! Der rote Bereich beginnt bei 8.000/min.
Elektrisch einstellbar Die M-Sitze bieten sehr guten Seitenhalt bei bequemer Sitzposition. Die erste Wahl für Rennstrecken-Freaks sind sie allerdings nicht, dafür wiegen sie zu schwer.
Gut erhaltene Exemplare des BMW M3 steigen im Wert. Gut erhalten heißt hierbei nicht: "wenig Kilometer". Bei der Besichtigung sollte man darauf achten, dass alle Services durchgeführt wurden, inklusive Rückruf- und Reparaturaktionen seitens BMW.
Im Idealfall hat der Vorbesitzer bereits die anfälligen Teile wie Ölpumpe, Vanos und Pleuellagerschalen getauscht. Dass es dafür gelegentlich schon zu spät war, zeigen die vielen Exemplare des M3 mit Austauschmotor.
Völlig fehlerfreie Exemplare wird man nicht finden, aber die Preise für einen Kauf ohne Reue beginnen bei 25.000 bis 30.000 Euro. Für M3 mit besonders wenig Kilometern und nur einem Halter werden schnell 35.000 bis 40.000 Euro fällig.
Für Frischluftvergnügen sorgt das Cabrio. Es ist aufgrund des höheren Gewichts nicht ganz so dynamisch wie das Coupé und eignet sich eher zum zügigen Cruisen als zum Sportfahren. Die Preise bewegen sich auf Coupé-Niveau.