
Den Phaeton baute VW einst sorgfältigst in der gläsernen Manufaktur in Dresden zusammen.
Den Phaeton baute VW einst sorgfältigst in der gläsernen Manufaktur in Dresden zusammen.
Mit klarem, zeitlosem Design wirkt der Phaeton heute edel und zurückhaltend. Zu Lebzeiten der Baureihe war er vielen Luxus-Kunden zu schlicht.
Eine technische Verwandtschaft des Phaeton besteht z.B. mit dem Audi A8 (D3), Bentley Continental oder auch dem ersten Porsche Panamera. Auch mit der ersten Generation des VW Touareg gibt es einige Gemeinsamkeiten.
Außen wie innen fällt auf, dass fast nichts einfach aus dem herkömmlichen VW-Teileregal von Golf, Passat und Co. übernommen wurde. VW setzte auf allerhöchste Qualität.
Wie der Schubhebel im Flugzeug thront der Getriebewählhebel über der Mittelkonsole aus feinstem Edelholz. Insider wissen: Ganz selten gab es Phaetons mit Sechszylinder-Benziner sogar handgeschaltet.
Das Besondere im Verborgenen: Wenn Heckdeckel-Scharniere möglichst filigran, leicht, aber trotzdem stabil werden sollen, lässt man sie von Experten entwickeln. In diesem Fall Campagnolo, die italienische Schmiede für feine Rennrad-Komponenten.
So flätzt es sich im "kurzen" Phaeton. Hier gibt es eine herkömmliche Rücksitzbank, natürlich trotzdem mit ausgefeilter Klimasteuerung und feinstem Leder.
Im langen genießen die Fondgäste zwölf Zentimeter mehr Radstand. Das Holz der Mittelkonsole durchzieht dann das ganze Wageninnere und beherbergt separate Armlehnen, Bedienelemente und die charakteristischen versenkbaren Becherhalter.
Mehrere sogenannte "Große Produktaufwertungen" (GP) sorgten für dezente Modernisierungen. Innen z.B. ist die dritte Modellpflegegeneration ab 2010 am leicht modifizierten Lenkrad erkennbar.
Schon von Anfang an gab die Klimaautomatik des Phaeton nur bedarfsweise den Blick auf die Lüftungsdüsen frei. Im Normalbetrieb – so die Prämisse – sollte die Belüftung stets zugfrei funktionieren.
Frühe Pressebilder des Vorfacelit-Phaeton in seiner ursprünglichen, 2002 enthüllten Form.
Der kleine Schriftzug "V10 TDI" verrät, dass hier der seinerzeit stärkste Serien-Dieselmotor der Welt am Werk war. Ein Fünfliter-V12 liefert 313 PS und 750 Newtonmeter. 2006 wurde ihm die Abgasnorm Euro 4 zum Verhängnis. Die war mangels Platz für Rußpartikelfilter nicht zu erreichen.
Der weitaus meistverbreitete Motor ist der 3.0 TDI, wie man ihn aus dem Touareg und zahllosen Audi-Modellen kennt. Das Triebwerk mit 225 bis 245 PS gilt zwar als komplex, ist aber mit der richtigen Pflege enorm langlebig und bietet viel Kraft und Laufkultur.
Der kleine Getränkekühlschrank, ein seltenes Extra, wirkt in einem Volkswagen fast obszön. Dergleichen erwartet man eher in einem Rolls-Royce als in einem Volkswagen.