Tesla im Kreuzfeuer
Elon Musk und Donald Trump liefern sich einen offenen Schlagabtausch – mit schweren Folgen für die Marke Tesla und den Aktienkurs.
Die Zeit der "Best Buddies" ist vorbei. In den vergangenen Tagen hat sich das Verhältnis zwischen Elon Musk und dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump dramatisch verschlechtert. Was einst als strategische Allianz zwischen Technologie und Politik galt, ist nun zu einem öffentlichen Schlagabtausch eskaliert, der nicht nur politische, sondern auch wirtschaftliche Konsequenzen nach sich zieht – insbesondere für Tesla.
Vom Verbündeten zum Gegner
Elon Musk war lange Zeit ein prominenter Unterstützer von Donald Trump. Er spendete großzügig für dessen Wahlkampf und fungierte als Berater in wirtschaftspolitischen Fragen. Doch die Beziehung kühlte ab, als Musk öffentlich Kritik an Trumps umfassendem Haushaltsgesetz übte, das unter anderem Steuervergünstigungen für Elektrofahrzeuge abschaffen und massive Ausgabenkürzungen vorsehen soll. Musk bezeichnete das Gesetz als "widerwärtige Abscheulichkeit" und warf Trump vor, seine wirtschaftlichen Interessen zu gefährden.
Trump reagierte prompt und drohte, alle staatlichen Subventionen und Verträge für Musks Unternehmen zu streichen. Dies führte zu einem beispiellosen öffentlichen Streit zwischen den beiden, der sich über soziale Medien und Pressekonferenzen entfaltete.
Auswirkungen auf Tesla
Die Auseinandersetzung hatte unmittelbare Auswirkungen auf Tesla. Am Donnerstag, 5. Juni, verlor das Unternehmen über 150 Milliarden US-Dollar an Marktwert, was einem Rückgang von 14 % entspricht – der größte Tagesverlust seit März. Musk selbst verlor dabei rund 27 Milliarden US-Dollar seines Vermögens.
Obwohl sich die Aktie am darauffolgenden Freitag um fünf Prozent erholte, bleibt die Unsicherheit groß. Analysten warnen vor langfristigen Schäden, insbesondere wenn staatliche Förderungen für Elektrofahrzeuge wegfallen und Tesla dadurch bis zu 3,2 Milliarden US-Dollar an Gewinn verlieren könnte.
Imageverlust und Kundenabwanderung
Neben den finanziellen Einbußen leidet Tesla auch unter einem Imageverlust. Musks politische Positionierung hat das Unternehmen in den Augen vieler Kunden polarisiert. Diese Entwicklung könnte langfristig die Marktposition Teslas schwächen. Zudem hat die Bewegung "Tesla Takedown" an Fahrt gewonnen. Diese Protestbewegung ruft weltweit zu Boykotten und Demonstrationen gegen Tesla auf, um Musks politischen Einfluss zu begrenzen.
Musk will Partei gründen
Dass sich die Lage beruhigt, ist aktuell nicht absehbar, im Gegenteil: Inmitten des Konflikts kündigte Elon Musk die Gründung einer neuen politischen Partei namens "The America Party" an, die die politisch unzufriedene Mitte ansprechen soll. Dieser Schritt wird von vielen als direkte Herausforderung an das etablierte Zwei-Parteien-System der USA gesehen und könnte die politische Landschaft weiter polarisieren.