Jetzt auch Monsterstaus in Deutschland?
Der ADAC erwartet am kommenden Wochenende (13. – 15..2025) erneut ein hohes Verkehrsaufkommen auf Deutschlands Autobahnen. Auch wenn der große Ansturm von Pfingsten vorbei ist, bleibt das Staurisiko hoch – insbesondere im Süden der Republik und auf wichtigen Reiserouten im In- und Ausland.
In Bayern und Baden-Württemberg dauern die Pfingstferien an, was für anhaltenden Reiseverkehr sorgt. Gleichzeitig beginnt in Schweden und Italien bereits die Sommerferienzeit – ein zusätzlicher Faktor für überregionale Mobilität. Neben Ferienreisenden sind wie üblich auch viele Wochenendausflügler unterwegs.
1.100 Baustellen und mehrere Vollsperrungen
Besonders stauanfällig sind nach wie vor Autobahnen mit großem Ferienverkehr, Baustellen oder Sperrungen. Derzeit behindern rund 1.100 Baustellen den Verkehrsfluss bundesweit.
Diese Autobahnen gelten als besonders staugefährdet:
- Fernstraßen zur und von der Nord- und Ostsee
- A1 Köln – Dortmund – Münster – Osnabrück – Bremen – Hamburg
- A2 Dortmund – Hannover und Braunschweig – Magdeburg
- A3 Köln – Frankfurt, Würzburg – Nürnberg und Passau – Linz
- A5 Heidelberg – Karlsruhe – Basel
- A6 Mannheim – Heilbronn – Nürnberg
- A7 Hannover – Flensburg
- A7 Hamburg – Hannover und Würzburg – Füssen/Reutte
- A8 Karlsruhe – Stuttgart – München – Salzburg
- A9 München – Nürnberg
- A81 Heilbronn – Stuttgart – Singen
- A93 Inntaldreieck – Kufstein
- A95/B2 München – Garmisch-Partenkirchen
- A96 München – Lindau
- A99 Umfahrung München
Vollsperrungen im Überblick:
- A1: Vechta – Cloppenburg (13.6., 22 Uhr bis 16.6., 5 Uhr)
- A1: Kreuz Wittlich – Hasborn (15.6., 7–10 Uhr)
- A1: Ahrensburg – Kreuz Bargteheide (13.6., 22 Uhr bis 15.6., 22 Uhr)
- A2: Rennau – Königslutter (15.6., 7–10 Uhr)
- A7: Hamburg-Stellingen – Heimfeld (13.6., 22 Uhr bis 16.6., 5 Uhr)
- A42: Bottrop-Süd – Kreuz Essen-Nord (bis 16.6., 5 Uhr)
- A67: Darmstädter Kreuz – Büttelborn (14.6., 21 Uhr bis 15.6., 5 Uhr)
- Langfristig: A45 Lüdenscheid-Nord – Lüdenscheid (weiterhin gesperrt)
Verkehr im Ausland: Geduldsproben auf den Urlauberrouten
Auch auf den klassischen Urlaubsrouten im europäischen Ausland ist am kommenden Wochenende mit erheblichen Verzögerungen zu rechnen. Besonders betroffen sind die Transitstrecken durch Österreich, die Schweiz, Italien und Slowenien. Auch auf der Tauernautobahn (A10) drohen Staus. Dort wird im Bereich der Tunnelkette Golling–Werfen gebaut. Die Tunnel sind nur einspurig befahrbar – ein Engpass, der zu Spitzenzeiten in der Vergangenheit zu Staus von über 40 Kilometern geführt hat.
In Italien beeinträchtigen Bauarbeiten am südlichen Reschenpass (SS40) den Verkehr. Zwischen Pfunds und Glurns kommt es zu einem wechselseitigen Einbahnverkehr, was insbesondere bei Ausflugsverkehr zu Verzögerungen führen kann. Eine alternative Route führt über die Schweiz.
Grenzkontrollen: Verzögerungen durch verschärfte Einreisebestimmungen
Seit Anfang Mai 2025 gelten an allen deutschen Landesgrenzen verschärfte Einreisekontrollen. Die Bundespolizei führt dabei stichprobenartige Überprüfungen durch. Ziel sei es laut Behördenangaben, die Sicherheit an den Außengrenzen zu erhöhen – gleichzeitig sollen der Pendel- und Urlaubsverkehr möglichst wenig beeinträchtigt werden.
- A3 Suben (Linz – Passau)
- A8 Walserberg (Salzburg – München)
- A93 Kiefersfelden (Kufstein – Rosenheim)
- A4 Ludwigsdorf (Görlitz – Wrocław)
- A12 Frankfurt/Oder (Berlin – Posen)
- A15 Forst (Cottbus – Zielona Góra)
Auch bei der Ausreise nach Frankreich kommt es derzeit zu Kontrollen, vor allem im grenznahen Raum von Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Die Niederlande führen seit Dezember 2024 ebenfalls Zufallskontrollen an den Landgrenzen, in Zügen und auf bestimmten Flügen durch. Wichtig: Für den Grenzübertritt wird ein gültiger Personalausweis oder Reisepass benötigt. Der Führerschein allein reicht nicht aus – auch nicht bei inner-europäischen Reisen. Diese Regelung gilt auch für Kinder und Bahnreisende. Wer ohne gültiges Dokument unterwegs ist, riskiert Zurückweisungen oder Bußgelder.
Reisetipps bei Stau und Sommerhitze
Wer am Wochenende unterwegs ist, sollte auf längere Fahrzeiten vorbereitet sein – insbesondere bei sommerlichen Temperaturen. Der ADAC empfiehlt folgende Maßnahmen, um die Fahrt angenehmer und sicherer zu gestalten:
- Genügend Wasser mitführen: Pro Person mindestens ein Liter, besser mehr. Auch leichte Snacks wie Obst, Reiswaffeln oder belegte Brote sollten griffbereit sein.
- Klimaanlage nicht zu kalt einstellen: Große Temperaturunterschiede zwischen Innen- und Außentemperatur können den Kreislauf belasten. Ideal ist eine Differenz von maximal sechs Grad Celsius.
- Regelmäßige Pausen einlegen: Besonders auf langen Fahrten mit Kindern sind Stopps im Schatten oder an gut ausgestatteten Rastanlagen wichtig. Dort können sich Mitfahrer die Beine vertreten, durchlüften und entspannen.
- Sonnenschutz auf den Rücksitzen: Einfache Sonnenschutzrollos oder -folien helfen, Überhitzung auf den hinteren Plätzen zu vermeiden.
- Fahrtzeiten strategisch planen: Wer kann, sollte früh morgens oder abends fahren. Die Temperaturen sind angenehmer, das Verkehrsaufkommen meist geringer.
- Kindgerechte Unterhaltung mitnehmen: Spiele, Bücher, Hörbücher oder Tablets mit Lieblingsserien helfen, die Stimmung im Auto stabil zu halten.
Sprit sparen auf der Reise
Um ein wenig die Kraftstoffkosten für die Urlaubsreise oder den Ausflug zu minimieren, sollten Autofahrer nach Möglichkeit die Schwankungen der Kraftstoffpreise im Tagesverlauf nutzen. Für eine aktuelle Übersicht bietet sich unsere kostenlose Spritpreis-App "mehr tanken" (Google Play-Store oder Apple App-Store) an, die die aktuellen Kraftstoffpreise, eine Preis-Prognose und günstige Tankstellen in der Nähe anzeigt. Dort finden auch E-Auto-Fahrer Ladepunkte und deren Preise.