Wird das Start-Stopp-System in den USA verboten?
"Alle hassen es": Ausgerechnet die Umweltschutzbehörde der USA denkt an eine Abschaffung des Start-Stopp-Systems in Autos. Das verkündete jetzt deren neuer Chef.
Das Start-Stopp-System in Autos ist immer für eine muntere Stammtisch-Diskussion gut. Die Technik, die in bestimmten Verkehrssituationen zum Beispiel an einer roten Ampel den Automotor abstellt, wurde ursprünglich eingeführt, um Kraftstoff zu sparen und damit den Schadstoff-Ausstoß zu verringern. Während es in früheren Fahrzeugen mit einem Zahnkranz-Anlassermotor noch recht rustikal arbeitete, kann die Start-Stopp-Technik in moderneren Autos mit Starter-Generatoren unauffälliger ans Werk gehen. In diesem Beitrag haben wir die Technik sowie ihre Vor- und Nachteile erklärt.
"Alle hassen es"
Den hat, davon darf man wohl ausgehen, Lee Zeldin nicht gelesen. Lee Michael Zeldin wurde im Januar 2025 von Präsident Donald Trump zum Leiter der Umweltschutzbehörde der Vereinigten Staaten (EPA) ernannt, der konservative Politiker ist für einen Fokus auf wirtschaftliche Deregulierung bekannt. Die EPA, ungefähr vergleichbar mit dem deutschen Umweltbundesamt, ist eine unabhängige Bundesbehörde der USA, die für den Schutz der Umwelt und die Regulierung von Emissionen zuständig ist. Kurzum: Es hat einiges Gewicht, wenn deren Chef auf – wo sonst – der Social-Media-Platform X zum Start-Stopp-System verkündet: "Alle hassen es". Wörtlich schreibt er in dem inzwischen über acht Millionen Mal betrachteten Tweet: "Start-Stopp-Technologie: Ihr Auto bleibt an jeder roten Ampel stehen, damit Unternehmen eine Trophäe für ihr Engagement im Klimaschutz erhalten. Die EPA hat es genehmigt, und alle hassen es, also reparieren wir es."
Was genau der EPA-Boss mit "reparieren" meint, bleibt derzeit offen, US-Medien gehen jedenfalls davon aus, dass es auf eine Abschaffung der Start-Stopp-Technik hinausläuft, zumindest aber die Deaktivierung dieses Systems in den Autos auf dem US-Markt.
Zeldins Vorstoß steht im Einklang mit der generellen Linie seiner EPA-Führung: Umweltregulierungen sollen zurückgefahren, Bürokratie abgebaut und die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Industrie gestärkt werden. Die Abschaffung der Start-Stopp-Automatik steht dabei symbolisch für eine neue Richtung in der amerikanischen Umweltpolitik. Er kritisiert, dass die Technologie hauptsächlich eingeführt wurde, um Autoherstellern Umweltpunkte zu verschaffen, ohne signifikante Emissionsreduktionen zu erzielen.