Botet VW bald Amazon mit dem Rivian-Deal aus?

VW setzt seine Software-Offensive mit Rivian fort. Wird VW bald größter Rivian-Investor und sticht Amazon aus?
Volkswagen setzt seine milliardenschwere Software-Offensive fort – allerdings nicht nur mit eigenen Mitteln, sondern weiterhin mit dem Partner Rivian. Eine zusätzliche Zahlung über eine Milliarde US-Dollar (rund 830 Millionen Euro) ist fällig, nachdem der kalifornische Elektroautobauer erneut ein Quartal mit Bruttogewinn abgeschlossen hat. Damit erfüllt Rivian die vereinbarten finanziellen Meilensteine und öffnet den Weg für die zweite Beteiligungsrunde aus Wolfsburg.
Bereits 2023 war VW mit einer Milliarde Dollar bei Rivian eingestiegen und hält seither laut Geschäftsbericht rund 8,6 Prozent am Unternehmen. Insgesamt sieht die Partnerschaft ein Investitionsvolumen von bis zu 5,8 Milliarden US-Dollar vor – ein Großteil davon ist an konkrete Fortschritte gebunden.
Sticht VW bald Amazon aus?
Der größte Aktionär ist derzeit der Versand- und Tech-Riese Amazon. Das US-Unternehmen hat seinerzeit rund 100.000 der Rivian-Lieferwagen EDV bestellt und setzt sie unter anderem in Deutschland für die Zustellung von Paketen ein. Amazon hat schon 2019 in den jungen Autobauer investiert. 2021 stockte das Unternehmen seine Anteile auf 20 Prozent auf.
Durch den stark gefallenen Kurs der Rivian-Aktie seit 2023 ist VW bereits jetzt einer der größten Aktionäre Rivians – und hat sogar die Chance, der größte Investor zu werden. Wenn Rivian weiter die geforderten Meilensteine erfüllt und der Kurs auf dem heutigen Niveau bleibt, folgt schon 2026 eine weitere Investition. Hierzu muss Rivian dann aber bereits Hardware liefern. 2027 könnte Amazon dann mit der abschließenden Zahlung von VW über 500 Millionen Dollar als größter Anteilseigner von Rivian abgelöst werden. Damit würde Volkswagen den Amazon-Konzern ausstechen. Welche Folgen das für die Zusammenarbeit mit Amazon hat, ist nicht klar.