A6 4.2 Quattro

Sein 300 PS starker V8-Motor macht den pausbäckigen Audi A6 4.2 Quattro zu einem Understatement-Express.
Was jeder ahnt und Marketingexperten seit langem wissen: Nicht jeder, der es sich leisten kann, will sein Auto als rollenden Kontoauszug präsentieren.
Die zeitgemäße Art des automobilen Genusses gibt sich nach außen bescheiden und verzichtet doch auf nichts, was edel, gut und hilfreich ist. Nach zweijähriger Pause werden Menschen mit Hang zum Understatement jetzt auch bei Audi wieder fündig. Wie beim Vorgänger bildet künftig der 4,2 Liter-V8 die Spitze des A6-Programms, ohne in den Rang eines S6 aufzurücken.
Ganz so unauffällig wie die vergleichbaren BMW 540i oder Mercedes E 430 kommt der A6 4.2 allerdings nicht daher. Mit ihrer eigenständigen Frontpartie sowie speziellen 16 Zoll-Alufelgen in ausgestellten Radhäusern verrät die neue Topversion schon optisch, daß es sich, gemessen an Hubraum und Leistung, quasi um zwei A6 handelt. Auch der Preis beträgt annähernd das Doppelte des Grundmodells – ein Zuschlag, den weder der starke Motor samt Automatik noch die um Lederpolster, Holzeinlagen und sonstige Goodies angereicherte Ausstattung wirklich rechtfertigen können.
In der 100 000 Mark-Klasse herrschen eben eigene Gesetze, und angesichts des serienmäßigen Allradantriebs steht der Audi – verglichen mit den heimischen Konkurrenten – sogar relativ günstig da. Wer nur an der erstklassigen Laufkultur des V8 interessiert ist, erhält bald mit dem 40 PS schwächeren, frontgetriebenen 3.7 eine fast 15 000 Mark billigere Alternative, aber bis zum Erscheinen des rund 340 PS starken S6 bleibt dem 4.2 der Reiz des Topmodells.