Alfa Romeo Spider 1750
Der Alfa Spider begann seine Karriere 1966 als Zweisitzer, mit einem Doppelnockenwellen-Motor mit 1.600 Kubikzentimetern, dem Beinamen Duetto und rundem Rücken. Gerade das damals umstrittene Heck spiegelt im heutigen Neonlicht den Geist der 60er.
Kaum Beifall für Design
Die Welt war noch jung als der Duetto auf dem Genfer Salon präsentiert wurde. Ludwig Erhard war gerade CDU-Vorsitzender geworden, Albert Speer und Baldur von Schirach verließen im Heckflossen-Mercedes das Spandauer Gefängnis und Dustin Hoffman ahnte noch nicht, dass er bald in einem roten Spider auf Dienstfahrt gehen sollte.
Eine wirkliche Überraschung war die Form des Alfa nicht. Mehrere Pininfarina-Prototypen vom Superflow bis zum Spider Speciale Aerodinamico deuteten die Gestalt des Duetto schon fünf Jahre vor dessen Erscheinen an. Ungeteilte Zustimmung blieb dem mutigen Design von Großmeister Pininfarina freilich verwehrt. Wesentlich mehr Beifall gab es für die Technik. Motor, Getriebe und Fahrwerk waren bekannte Größen, aus Giulia Ti und Bertone.
Der Zeit weit voraus
Der traditionelle Doppelnockenwellen-Motor glänzte im neuen Spider in Bestform: Der 1.600er leistete 109 PS, was einer Literleistung von fast 70 PS/L entsprach. Kombiniert mit dem exakt schaltbaren Fünfgang-Getriebe verfügte der Alfa damit über eine Antriebseinheit, wie sie sonst nur wesentlich teurere Sportwagen zu bieten hatten.
Nicht weniger sportlich präsentierte sich das Fahrwerk mit seiner aufwendig geführten hinteren Starrachse, den einzeln an Querlenkern aufgehängten Vorderrädern und den vier Scheibenbremsen. Obwohl die technischen Komponenten des Duetto im wesentlichen der Vorgänger-Baureihe Giulietta/Giulia entstammten, waren sie Mitte der 60er-Jahre ihrer Zeit so weit voraus, dass sie bis 1993 fast unverändert aktuell blieben.
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