Audi S8

Ein Luxusautomobil der Fünf-Meter-Klasse im Sporttrimm auch das scheint eine Nische zu sein. Audi besetzt sie mit dem weiterentwickelten S8.
Da fährt mir keiner vor“, bemerkte schon vor Jahren der einstige Audi-Chef und heutige VW-Konzernleiter Ferdinand Piëch zu einem Begleiter, als dieser in einem besonders potenten Dienst-Audi auf dem Beifahrersitz Platz genommen hatte.
Der Drang zur Spitze, und sei es nur an den Kopf einer Feierabend-Kolonne, steckt in allen Fasern der traditionsreichen Autofabrik, deren Führungsspitze nichts mehr am Herzen liegt als die Abschaffung jenes Spießerauto- Images, mit dem man Audi lange in Verbindung brachte. Heute bringt man die Marke mit Rasanz in Verbindung.
Die spurtstarken TDI-Diesel haben dazu nicht unerheblich beigetragen, fühlen sich doch ihre Fahrer als die wahren Könige von Landstraße und Autobahn. Die wirklich sportlichen Modelle des Hauses, angefangen mit dem kompakten S3, spielen zahlenmäßig keine entscheidende Rolle, gelten aber – wie so oft im Automobilgeschäft – als die nötigen Imagebringer. Man sieht sie kaum, aber man weiß, daß es sie gibt. Ihre Strahlkraft soll auch den Volumenmodellen nützen, und ganz in diesem Sinne darf man den neuen S8 sehen.
Er ist Strahlemann par excellence, optisch unauffällig, wie man heute hohe Leistung zu verpacken pflegt. Der Kenner soll ihn bei aller Zurückhaltung natürlich doch erkennen, und es wird ihm mit Hilfe weniger optischer Eigentümlichkeiten leicht gelingen. Das deutlichste Signal kommt aus den Radkästen. Hier hausen Aluminium-Gußräder der gewaltigen Dimension 8 J x 18 im sogenannten Avus-Design, und darauf gibt es die fette Reifenbestückung 245/45. Daß das serienmäßige Sportfahrwerk (eine komfortablere Abstimmung ist ebenfalls erhältlich) eine leichte Tieferlegung der Karosse um zwei Zentimeter beinhaltet, fällt kaum auf, ebensowenig tun es die in einer Alublende zusammengefaßten Auspuff-Endrohre und die bewußt zierlich gehaltenen rot-silbernen Embleme vorne und hinten.
Ein Wolf im Schafspelz ist der S8 schon aufgrund seiner Abmessungen nicht geworden, eher ein Hai im Walgewand – optisch Harmlosig- keit signalisierend, mit der man sich nicht zu sehr exponiert.