BMW 316 ti Compact, BMW 325 ti Compact

Beim neuen Dreier Compact greift BMW auf ein bewährtes Rezept zurück: verkürztes Heck, große Heckklappe, variabler Laderaum. Sein wahres Geheimnis steckt unter der Haube: der neue Valvetronic-Motor.
Rückleuchten wie vom Japaner, Scheinwerfer wie Knopfaugen, ein Hinterteil wie abgeschnitten und ein krummer Rücken – die neue Compact-Version des Dreier ist ein klarer Fall von Geschmackssache. Man dürfe, betonen die Verantwortlichen von BMW deshalb vorsorglich, ihre Reizwirkung nicht nur an Äußerlichkeiten festmachen.
Die Botschaft: Im Compact ist wieder mehr BMW drin, vom Sechs-Appeal der Basisversion 316 ti ganz zu schweigen. Nur 6,9 Liter sollen genügen, um 100 Kilometer zurückzulegen, vorausgesetzt, man fährt so, wie es der europäische Testzyklus vorschreibt. Dann, so die Behauptung, benötige das Auto „über einen Liter weniger als sämtliche Wettbewerber dieser Klasse“. Und 0,7 Liter weniger als der Vorgänger.
Das Zauberwort lautet „Valvetronic“. Im Verbund mit einem von oben bis unten neuen Vierzylindermotor (siehe Heft 5/2001) soll es damit gelingen, den Verbrauch im realen Fahrbetrieb um mindestens zehn Prozent zu senken, was unter Motorentechnikern ein Wort ist. Das Geheimnis: Statt mittels Drosselklappe wird die Leistung durch Variieren des Ventilhubs reguliert.
Diese offenbar geniale BMW-Erfindung stützt sich auf eine ausgeklügelte Feinmechanik, die es mit sich bringt, dass es unter dem Zylinderkopfdeckel aussieht wie in einem Uhrmacherladen. Doch der Aufwand scheint sich zu lohnen.
Erstens, versichert Motorenmann Johannes Liebl, seien nun die beim Ottomotor prinzipbedingten Drosselverluste im Teillastbereich erheblich geringer, zweitens ströme das Frischgas rasanter in die Zylinder, und drittens reagiere ein Valvetronic-gesteuerter Ottomotor spontaner auf Lastwechsel.
Ein weiterer Reiz der Wunderwaffe: Im Gegensatz zur Direkteinspritzung, die ähnlich hohe Verbrauchsreduktionen verspricht, stellt die BMW-Technik keine besonderen Anforderungen an den Kraftstoff und wirft auch abgasseitig keine Probleme auf.
Hinzu kommt, dass der langhubig ausgelegte 1,8-Liter-Motor auch sonst einiges vorzuweisen hat. Der Vierventiler mit Kettenantrieb besteht ganz aus Leichtmetall, wiegt nur 135 Kilogramm und verfügt über Ausgleichswellen zur Schwingungstilgung.