BMW 320i, Ford Mondeo 2.5 V6, Volvo S60 2.4, VW Passat V5

Wer in der Mittelklasse eine Extraportion Antriebsluxus schätzt, stößt zwangsläufig auf die Zahl 170. Denn der Einstieg in die Welt der Fünf- und Sechszylinder beginnt mit 170 PS. Ein Vergleich des neuen Ford Mondeo 2.5 V6 mit dem Besteller BMW 320i, dem Volvo S60 2.4 und dem überarbeiteten VW Passat V5 klärt, wer das Beste daraus macht.
Darf es etwas mehr sein
als ein profaner Vierzylinder? Wenn ja, dann lassen sich Deutschlands Mittelklasse-Kunden nicht lumpen. Wer sich die Premium-Maschine gönnt, der greift meist auch zur Premium-Marke. BMW & Co wissen es zu schätzen.
Dabei bieten längst auch die weniger prestigeträchtigen Hersteller adäquate Aufstiegsmöglichkeiten. Pragmatiker, die der Status nicht anficht, finden sogar bei Ford alles, was das Herz begehrt. Und
das zu Preisen, die das Renommee-Defizit verschmerzen lassen.
Der vorliegende Vergleich – vier Mittelklasselimousinen im 170-PS-Segment – zeigt
es. 56 300 Mark verlangt BMW für den Publikumsliebling 320i, ein Betrag, der dem kühlen Rechner die Tränen in die Augen treiben muss. Denn schon für 48 450 Mark bekommt man den neuen Mondeo V6, und zwar als praktisches Schrägheck in der Topausstattung. Da kann auch der prozentual geringere Wertverlust des BMW den Kohl nicht mehr fett machen.
Etwas preiswerter wirkt da zugegeben der Volvo S60, ein Außenseiter unter den Premium-Offerten, wenngleich mit neuer Modelloffensive auf dem aufsteigenden Ast. 50 069 Mark kostet das markante Stück Schwedenstahl, ein vergleichbarer Passat von VW, der bekanntlich auch nicht von Pappe ist, steht mit immerhin 50 607 Mark in der Preisliste.
Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Nobelhersteller in puncto Serienausstattung alles andere als nobel gebärden. Vieles, was der Kunde in der Mittelklasse heute erwartet, wird extra berechnet – von der Klimaautomatik über die Leichtmetallräder bis zur Metallic-Lackierung.
Da kann man den Mondeo, der alles das und dazu noch Sitzheizung, Bordcomputer und Nebelscheinwerfer gratis bietet, nicht genug loben. Auch im Vergleich zum Passat, der sich in diesem Punkt bereits den Gepflogenheiten der Premium-Marken annähert.
Lobenswerterweise wird bei Ford inzwischen auch an der Sicherheit nicht mehr gespart. Serienmäßig als V6 unter anderem mit zweistufigen Airbags vorn, seitlichen Kopfairbags, aktiven Kopfstützen, ESP und Bremsassistent ausgerüstet, übertrifft er in der Summe selbst den Volvo. Aber auch bei VW und BMW fällt das Sicherheitspaket nicht so umfangreich aus, selbst wenn bei Letzterem ESP seit April nicht mehr gesondert berechnet wird.
Damit ist klar, dass die Maxime „viel Auto fürs Geld“ beim Kauf eines 320i keine Rolle spielen darf. Das gilt umso mehr, als er eine ganze Nummer kleiner ausfällt als seine Konkurrenten. Entsprechend beengt geht es im Innenraum zu, während im Ford und im VW Raumverhältnisse herrschen, die schon an die Oberklasse heranreichen. Den Maßen nach trifft dies auch auf den Volvo zu, allerdings fühlt man sich hier subjektiv eingeengter, vom beschwerlichen Einstieg durch die knapp geschnittenen Fondtüren ganz zu schweigen.