Chevrolet Trax 1.4 Turbo AWD im Fahrbericht

Mit dem Chevrolet Trax stellt GM dem Opel Mokka einen günstigeren Zwillingsbruder zur Seite. Wir haben den kleinen SUV mit der großen Schnauze zu einer ersten Ausfahrt geladen.
Ginge es bei den kleinen SUV allein um die größte Schnauze, der Chevrolet Trax hätte schon gewonnen. Denn ob Peugeot 2008, Renault Captur oder Skoda Yeti – mit einer derart hohen und steilen Frontpartie kann keiner dienen.
Selbst der nahezu baugleiche konzerninterne Konkurrent, der Opel Mokka, wirkt niedlicher. Teurer ist der 4,2 Meter lange Chevrolet Trax dennoch nicht. Für den hier gefahrenen 1.4 T mit Allradantrieb und LT-Ausstattung gilt es 22.790 Euro zu überweisen (Mokka: 24.185 Euro).
Viel Platz, wenig Ausstattung und wenig Komfort
Nützliche Extras wie Bergabfahrassistent, Infotainment, Klimaanlage, Parkpiepser, Sitzheizung und eine 230-Volt-Steckdose sind dann schon mit an Bord. Viel mehr gibts allerdings auch nicht. Optionen wie Klimaautomatik, Xenonscheinwerfer, Ledersitze, Kollisionswarner oder ein integriertes Navi bietet GM nur im Mokka, aber nicht im Chevrolet Trax an.
Andere Wege ging Chevrolet zudem bei der Innenraumgestaltung. So muss sich der Chevrolet Trax-Fahrer mit einem profanen Digitaltacho, reichlich knarzendem Hartplastik sowie pappigem Kunstleder arrangieren. Im Gegenzug dürfte er sich aber an einer tastenarmen und damit übersichtlicheren Mittelkonsole freuen. Verantwortlich hierfür ist das touchscreenbasierte Infotainment-System „My-Link“, das das private Smartphone als Telefon, detailgetreuen Navigator sowie Media- oder Videoplayer einspannt. Immer vorausgesetzt, die entsprechenden Apps sind auch installiert. Naturgemäß fest eingeschraubt sind im Chevrolet Trax bequeme Sitze mit ordentlich Seitenhalt, auf denen selbst lange Strecken nicht zur Qual werden. Da auch das Platzangebot vorn wie hinten erfreulich üppig ausfällt und schon der Basis-Kofferraum 356 Liter wegsteckt, wäre der Chevrolet Trax durchaus ein gemütlicher Reisewagen.
Warum wäre? Na ja. Die straffen Federn und die 18 Zoll großen Basis-Räder geben jede Welle gerne weiter und verhindern, dass der Chevrolet Trax sanft über Querfugen gleitet. Immerhin erlaubt diese Abstimmung zusammen mit einer präzisen elektrischen Lenkung überraschend flotte und wankfreie Kurvenfahrten.
Chevrolet Trax mit schlappem Turbomotor
Ein Sportler ist der 1,5 Tonnen schwere Chevrolet Trax dennoch nicht – trotz traktionsspendenden Allradantriebs per Lamellenkupplung. Dafür sorgt schon der kraftlose Turbobenziner, der sich erst mühsam aus dem Drehzahlkeller erheben muss, um ab 4.000 Touren endlich anzuschieben – dann allerdings gepaart mit nervigem Dröhnen. Erst bei 6.000/min liegt die Maximalleistung von 140 PS an. Auf längeren Autobahnfahrten können da im Chevrolet Trax schon mal Klagen wegen Lärmbelästigung aufkommen.
Wenigstens begenügt sich der Vierzylinder, der noch ohne Direkteinspritzung auskommen muss, mit einem Testverbrauch von 8,2 L/100 km. Der sperrige Bug gereicht dem Chevrolet Trax offensichtlich nicht zum Nachteil.