Dach-Verstand

Sie sind Brüder im Geiste und doch so grundverschieden. Die traditionelle Philosophiefrage zwischen Corvette und Porsche 911 geht mit dem C6 Cabrio und dem Carrera S Cabrio nun in seine sechste Runde
RUNDENZEIT KLEINER KURS HOCKENHEIM
Die höhere Motorleistung und das geringere Gewicht verhelfen der Corvette auf dem Kleinen Kurs zum Sieg. Zwar liegen auch die Kurvengeschwindigkeiten nahezu auf einem Niveau mit denen des Porsche. Die Handhabe der Vette im Grenzbereich fällt allerdings deutlich diffiziler und Schweiß treibender aus. Der 911 besticht hier durch eine überzeugende Neutralität. Beide Bremsanlagen zeigen sich überaus standfest, wenngleich die Porsche.Bremse die mit Abstand besseren Werte produziert.
AUF DEN PUNKT GEBRACHT
Nach der objektiven
sport auto
-Punktewertung ist der Fall klar. Die offene Corvette gewinnt dieses prestigeträchtige Duell mit zwei Zählern Vorsprung. Ausschlaggebend hierfür ist vor allem das in dieser Klasse unschlagbare Preis-Leistungs-Verhältnis. Aber auch unter fahrdynamischen Gesichtspunkten versteht es der US-Sportler, sich von einer beeindruckenden Seite zu zeigen, obwohl er seinen Fahrer im Grenzbereich deutlich mehr fordert, als es der schwäbische Konkurrent tut. Denn das Porsche 911 Carrera S Cabrio ist aus technischer Sicht die deutlich ausgereiftere Interpretation des offenen Sportwagens. Subjektiv überzeugt der aktuelle Elfer mit bestechenden präzisen Anlagen, ganz zu schweigen vom deutlich wertigeren Gesamteindruck. Und in einem für Sportwagen so wichtigen Punkt ist und bleibt der 911 sowieso unerreicht: bei den Bremsen. Die möglichen Verzögerungswerte von deutlich über 11 m/s2 sprechen für sich.