Ford Scorpio 2.0 16 V, Opel Omega 2.0 16 V, Mercedes E 200

Gleiche Größe, gleiche Leistung, vergleichbare Ausstattung, und doch lässt sich Mercedes den Einstieg in die gehobene Mittelklasse rund 13.000 Mark teurer bezahlen als Ford und Opel. Kann der neue E 200 noch jene Welten aufschließen, die den Mehrpreis gegenüber Scorpio und Omega rechtfertigen?
Das Gewicht einer Entscheidung läßt sich auch daran erkennen, was die Konkurrenten in die Waagschale werfen: Der Mercedes E 200 mit 136 PS bringt es auf 1482 Kilogramm, der gleichstarke Opel Omega auf 1523 und der Ford Scorpio sogar auf 1546. Obwohl der Schwerste zugleich der Preiswerteste in dieser Runde ist, kann er mit seinen Pfunden nicht wuchern. Bei den Neuzulassungen 1995 lag die spürbar teurere E-Klasse trotz des Modellwechsels zur Jahresmitte unangefochten vor den beiden anderen an der Spitze.
Rund 13 000 Mark beträgt die Differenz bei der Anschaffung eines E 200 gegenüber den vergleichbaren Scorpio- und Omega-Modellen, die selbst unter Berücksichtigung der besseren Mercedes- Ausstattung gerade mal um 3000 Mark kleiner wird. Steckt der Mehrwert also – wie manche vermuten – nur im zusätzlichen Prestige, oder läßt er sich auch im Auto finden? Beim Einstieg in den Mercedes ist davon zunächst wenig zu spüren. Die Insassen genießen zwar auf allen Plätzen mehr Bein- und Kopffreiheit als im Vorgänger, aber kaum mehr als im Opel.
Entsprechend seinen Außenabmessungen ist der Ford auch innen etwas schmaler, dafür aber im Fond länger. Für vier Personen bieten alle drei reichlich Bewegungsfreiheit, erst für einen fünften Passagier wird es hinten eng. Größere Differenzen tun sich in der Ladekapazität auf. Schon beim Kofferraumvolumen fällt der Ford etwas ab (465 statt 520/530 Liter), bei der möglichen Zuladung auch der Opel.
Allein der Mercedes zeigt sich für die klassische Urlaubsreise mit Familie wohlgerüstet, was die serienmäßige Variabilität der beiden Konkurrenten mittels asymmetrisch geteilter Rücksitzlehnen nur zum Teil kompensiert. Finessen wie abklappbare Fondkopfstützen, solide Türgriffe sowie ein auch bei hohen Geschwindigkeiten nicht abhebender Scheibenwischer sind bereits aus dem Vorgänger bekannt, doch an pfiffigen Details hat die neue E Klasse einiges mehr zu bieten. Eine Heizmatik etwa hält die gewünschte Raumtemperatur elektronisch konstant, dazu gibt es Gurtstraffer und -kraftbegrenzer sowie eine dritte Bremsleuchte. Seiten-Airbags, integrierte Kindersitze oder ein Regensensor kosten zwar extra, sind aber bei Ford und Opel erst gar nicht lieferbar.