Ford Windstar im Test

Mit dem Windstar stürmt Ford mit einer Van-Variante aus USA auf den deutschen Markt. Ist die Großraum-Limousine, mit einer Grundfläche von zehn Quadratmetern, europäischen Anforderungen gewachsen?
Mit einer Länge von 5,13 Metern mißt der Ford Windstar zwei Zentimeter mehr als eine Mercedes S-Klasse, und mit einer Grundfläche von fast zehn Quadratmetern ist er größer als viele deutsche Studentenbuden: Der neue Van Ford Windstar kommt aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten mit grenzüberschreitenden Abmessungen auf den europäischen Markt. Stellt sich die Frage, ob er neben seinen üppigen Außenmaßen auch innere Größe mitbringt.
Windstar bietet viel Platz, aber wenig Variabilität
Auf den ersten Blick nicht. Im Innenraum geht es kaum großzügiger zu als in der zweiten Ford-Neuentwicklung, dem in Portugal gebauten Van Galaxy, der mit viel kleinerem Format (Länge: 4,62 Meter, Breite: 1,80) ebenfalls auf drei Sitzreihen bis zu sieben Personen Platz bietet. Passagiere finden auf den hinteren Sitzen im Windstar zwar wesentlich mehr Kopffreiheit vor und das Gepäckabteil schrumpft auch bei voller Besetzung mit einem Volumen von 550 Litern (Galaxy: 266 Liter) nicht auf Miniaturformat, dafür bietet der Windstar aber weniger Ablagefläche und nur knapp geschnittene Sitze, die darüber hinaus viel zu weich gepolstert sind. Auch die Variabilität ist schlechter als beim Galaxy: In der zweiten Sitzreihe läßt sich nur eine Lehne vorklappen, der ein eingelassenes Tablett wie in den Lehnen des Galaxy fehlt. Fahrer- und Beifahrersitz sind im Gegensatz zum europäischen Ford-Van außerdem nicht um 180 Grad schwenkbar – Konferenzraum-Atmosphäre oder Picknickstimmung kann im Windstar deshalb kaum aufkommen.
Schiebetür auf Beifahrerseite
Als praktisch erweist sich dagegen der Verstellmechanismus der Rücksitzbank: Sie kann, je nachdem, ob zusätzliche Passagiere an Bord sind oder mehr Gepäck mit dem Windstar befördert wird, nicht nur umgeklappt oder ausgebaut, sondern auch in der Längsrichtung verstellt werden. Probleme bereitet dafür der Zugang zum Ford Windstar, weil der Windstar nur mit einer Schiebetür ausgerüstet ist, die auf der Beifahrerseite angebracht ist. Wer den Van dicht an der Hauswand oder einer Mauer geparkt hat, kann den hinteren Teil des Windstar nur durch die Fahrer- Tür oder die große, weit nach oben schwingende Heckklappe erreichen. Daß Funktionalität zu den Schwächen des Van zählt, beweist auch das Cockpit.