Hohe Pracht

Mit dem Audi A8 3.3 TDI reiht sich die Nobelmarke des VW-Konzerns in die Riege der Luxus-Diesel mit acht Zylindern ein.
Fahren und sparen auf höchstem Niveau – dazu muss nach Ansicht der deutschen Nobelhersteller ein Dieselmotor mit mindestens acht Zylindern unter die Motorhaube. Nach BMW stößt nun also auch Audi, nahezu zeitgleich mit Mercedes, in die Liga der leistungsstarken Diesel-Achtzylinder vor, derzeit im Markt noch eine kleine, aber dafür feine und sicher ausbaufähige Lücke. Mit nur 3,3 Liter Hubraum liegt der A8 3.3 TDI freilich an der Untergrenze des für Achtzylinder üblichen Hubraumsegments. BMW und Mercedes verteilen rund vier Liter auf acht Töpfe. Obwohl es sich bei dem Audi V8 TDI um einen völlig neuen Motor handelt, erfolgte die Hubraum-Bescheidenheit nicht ganz freiwillig: Der im VW-Konzern übliche enge Zylinderabstand dieser Motorenreihe zwingt zu kleiner Bohrung. Nur 78,3 Millimeter misst die Röhre, in der die acht Kolben mit 86,4 mm Hub oszillieren. Der kleine Hubraum muss kein echter Nachteil sein, zumal er mit der Audi-Philosophie korreliert, leichtere Autos mit kleineren Motoren zu bewegen. Das spart Sprit und reduziert die beim Diesel nicht gerade unbedeutende Kfz-Steuer. Und 225 PS, flankiert von einem Drehmoment-Angebot von 480 Newtometer zwischen 1800 und 3000 Umdrehungen, sind nicht nur spezifisch betrachtet kein Pappenstiel. Im Aluminium-A8 findet somit der neue Achtzylinder-Diesel nach Ansicht von AudiMotoren-Entwickler Richard Bauder seinen idealen Partner. Natürlich zogen die Neckarsulmer Diesel-Spezialisten bei einem solchen Prestige-Obj ekt alle Register moderner Technologie. Vierventiltechnik und zwei Turbolader mit variabler Turbinengeometrie sorgen für den effizienten Ladungswechsel. Ein wasserdurchfluteter Ladeluftkühler, platzsparen d mitten im V der um 90 Grad gespreizten Zylinderbänke montiert, senkt die Temperatur der auf 2,2 bar verdichteten Verbrennungsluft um gute 80 Grad. Das hebt die Leistung und den Wirkungsgrad. Ein Bosch-Common-Rail-System verteilt das Dieselöl mit 1350 bar so geschickt im Brennraum, dass die Verbrenung weich, leise und möglichst sauber vonstatten geht. Das lässt dennoch aufhorchen. Denn der Audi-V8 ist der erste Common-Rail-Diesel des VW-Konzerns, der sonst nicht müde wird, die Vorteile der in Wolfsburg entwickelten Pumpe-Düse-Technik zu propagieren, die mit über 2000 bar den Kraftstoff in die Zylinder presst. Aber das beachtliche Nord-Süd-Gefälle im Einspritzdruck scheint dem Audi-Achtzylin der nicht zu schaden.