Mazda MX-5 1.6 im Test

Eine preisgünstigere 90 PS-Version soll den Roadster neu ankurbeln.
Natürlich genügt eine Leistung von 90 PS (66 kW) aus 1,6 Liter Hubraum für das offene Glück unter freiem Himmel, speziell dann, wenn dieser Vierventil-Vierzylinder mit zwei obenliegenden Nokkenwellen ein Wägelchen antreibt, das knapp vier Meter lang und etwas über 1000 Kilogramm schwer ist. Allerdings verdanken wir die neue Basisversion des Roadsters Mazda MX-5 nicht fernöstlichen Philosophien zu modischer Bescheidenheit, sondern profanem Marketing-Kalkül: Die abgespeckte Billig- Version des Roadster-Bestsellers soll in der günstigen 90 PS-Versicherungsklasse den Rückgang der Zulassungszahlen stoppen.
Deshalb darf der 1,6-Liter quasi sich selbst ersetzen. 1993 als Standardtriebwerk mit 115 PS Leistung und einer Verdichtung von 9,4:1 ausgemustert und vom 131 PS starken 1,9 Liter-Motor verdrängt, paßt der nun gedrosselte 1,6-Liter wieder gut in den leichten Zweisitzer. Als durchaus erwünschte Nebenwirkung ist die Leistungscharakteristik des Motors ebenso harmonisch wie die vom Lotus Elan entliehene Karosserieform. Das maximale Drehmoment von 129 Nm reicht allemal, die Vorzüge des MX-5 zu genießen: die fabelhafte, Go-Kartähnliche Wendigkeit, das problemlose Handling und das spielerische Schalten des knackigen Fünfganggetriebes. Nach sechsjähriger Bauzeit und über 300 000 gebauten Einheiten wirken aber unverständliche Nachteile wie die fehlende Zeituhr, die schlechte Innenbeleuchtung, die umständliche Persenning und der kleine, zerklüftete Kofferraum besonders lästig.
Als MX-5 ist der 1,6-Liter für 18.500 Euro im Vergleich zum 3.000 Euro teureren 1,9- Liter-Modell günstig, gegenüber dem 75 Euro billigeren stärkeren neuen Fiat Barchetta allerdings immer noch teuer.