Mazda Tribute 3.0 V6 4WD im Test

Erster Test des Mazda Tribute 3.0 V6, dem Topmodell der neuen Geländewagenbaureihe.
Als sichtbares Zeichen der Synergieeffekte zwischen Mazda und Ford wächst der Wählhebel der Viergang-Automatik aus der Lenksäule. Denn das lieben die Amerikaner, für deren überbordenden Sport-Utility-Markt der Mazda ebenso wie sein baugleiches Ford-Pendant Escape in erster Linie gedacht ist. Weil die Automatik ihrer Aufgabe so behände nachkommt, dass manuelles Eingreifen überflüssig erscheint, gibt es daran nichts auszusetzen. Stellung D genügt, den Rest besorgt der durchzugskräftige Motor, dessen nachdrücklicher Antritt seine US-Herkunft erkennen lässt. Der kultiviert laufende Dreiliter-V6, ganz aus Aluminium und mit insgesamt vier oben liegenden Nockenwellen versehen, ist eines der modernsten Triebwerke der amerikanischen Ford Motor Company.
Der Antriebskomfort hat seinen natürlichen Preis in Form eines hohen Verbrauchs, zu dem auch das stattliche Leergewicht des Tribute und sein deftiger Luftwiderstand (cW 0,39) beitragen. Weitere für Geländewagen typische Nachteile treten aber nicht in Erscheinung. Mit Einzelradaufhängung rundum und weich abgestimmter Federung zeigt der Tribute einen ordentlichen Federungskomfort. Verbunden damit sind ein nahezu limousinenhaftes Handling und das problemlose Kurvenverhalten eines Fronttrieblers. Denn im Normalfall fließt die Kraft an die Vorderräder, erst bei einem Drehzahlunterschied zwischen Vorder- und Hinterachse wird per Viscokupplung der Hinterradantrieb zugeschaltet.
Weil er mehr Kombi mit Allradantrieb als ernsthafter Geländewagen sein will, verzichtet der Tribute auf ein kurz übersetztes Vorgelege, womit er sich in der guten Gesellschaft moderner Lifestyle-Vehikel wie dem BMW X5 befindet. Nur die Bremsen passen nicht ganz dazu. Sie bleiben zwar von hoher Beanspruchung fast unbeeindruckt, liefern aber schon kalt nur eine dürftige Verzögerung.