Mitsubishi Colt 1.3

Kleines Kaliber: Mit 3,88 Metern ist der neue Colt kürzer als sein Vorgänger. Für die Kompaktklasse ist er damit zu klein, für das Kleinwagensegment fast zu groß. Mitsubishi will mit diesem Kompromiss die Kunden beider Klassen gewinnen.
Der Colt zielte bisher in die Klasse von Golf, Astra und Escort. Dort war er zwar mit 3,95 Meter Länge einer der Kleinsten, aber er buhlte um dieselben Kunden wie die anderen Kompakten. Das aktuelle Modell entzieht sich der direkten Konkurrenz in Golfs Revier. Denn der Neue ist 7,5 Zentimeter kürzer als sein Vorgänger, damit fällt er endgültig aus der Kompaktklasse heraus, ohne jedoch auf Kleinwagendimensionen zu schrumpfen. Er ist jetzt zumindest größenmäßig klassenlos, und genau das war die Absicht der Entwickler, glaubt man Mitsubishi-Sprecher Thomas Hanel: „Die Größe zwischen Kompakt- und Kleinwagen ist bewusst gewählt. Jetzt wird der Colt noch interessanter für Leute, die vom Kleinwagen aufsteigen, aber keinen Kompakten wollen.“ Verkaufen will Mitsubishi den Colt hauptsächlich an Singles und Paare ohne Kinder. Außerdem wurden bisher bereits rund 40 Prozent aller Colt von Frauen gekauft, und mit dem neuen Modell soll sich dieser Anteil noch erhöhen. Hauptsächlich visiert der 96er Colt also Leute an, die nicht immer auf viel Platz angewiesen sind, sich aber ein Auto wünschen, das trotzdem selbst hohen Komfortansprüchen von Fahrer und Beifahrer gerecht wird.
Entsprechend großzügig ist das Raumangebot vorn. Hinter dem höhenverstellbaren Lenkrad finden auch sehr groß gewachsene Menschen ausreichend Platz. Die Vordersitze sind gut konturiert und bieten genügend Seitenhalt, die Polsterung ist zwar straff, aber nicht unangenehm hart. Anders sieht es im Fond aus. Dort geht es schon sehr beengt zu. Vor allem die knappe Beinfreiheit stempelt den Colt zu einem besseren 2+2-Sitzer. Sollte dennoch ein Erwachsener auf der Colt-Rückbank Platz nehmen, hat er immerhin die Möglichkeit, die serienmäßigen Kopfstützen bis zu einer Körpergröße von etwa 1,85 Meter anzupassen. Größere Personen stoßen hinten mit dem Kopf ans Dach. Der Beifahrersitz rechts erinnert daran, daß auf ihm in Japan der Fahrer sitzt.