Morgan Aero 8

Mit dem neuen Morgan Aero 8 ist der britische Kleinhersteller in der Gegenwart angekommen. Der leichte Alu-Roadster mit dem 286-PS-V8 von BMW verbindet moderne Technik mit traditioneller Form und Machart.
Ignorieren wir mal kurzzeitig diesen unglaublichen Silberblick, verkneifen uns angesichts der breiten Seitenschweller jeden Gedanken an Surf- oder Bügelbretter und verharren für einige Momente der stillen Betrachtung schräg hinter dem Aero 8 – in jener Perspektive, die sich schnell als die Schokoladenseite des neuen Morgan erweist. Geduckt kauert er auf der Straße, saugt sich mit seinen gewaltigen 18-Zoll-Rädern unter der tief herabgezogenen Karosserie optisch am Boden fest und wirkt schon im Stand wie zum Sprung bereit.
Keine Frage – obwohl der Zweisitzer die fließende Kotflügellinie, die ellenlange, zweiteilige Motorhaube und den Wasserfallgrill der weiter gebauten Classic-Modelle übernimmt, hat sich die britische Manufaktur mit der ersten kompletten Neuentwicklung seit 64 Jahren vom automobilen Mittelalter in die Jetztzeit gebeamt. Denn schon Mitte der neunziger Jahre zeigte Firmenchef Charles Morgan bei GT-Rennen mit stark modifizierten Serienautos, dass er sich weniger als Hüter eines Technikmuseums denn als Hersteller echter Sportwagen sieht.
Aus dem Rennsport weiß er zugleich, dass niedriges Gewicht der Schlüssel zu hohen Fahrleistungen und guter Stra-ßenlage ist. Dem gleichen Zweck dienen ein leichtes, aber hochsteifes Aluminium-Chassis, die breite Spur und die ausgewogene Achslastverteilung (50:50 mit Fahrer) – vor allem auf Grund des kompakten, weit nach hinten gerückten V8-Motors. Auch die Insassen müssen sich den dynamischen Vorgaben unterordnen und nah beim Schwerpunkt des Wagens auf Tuchfühlung sitzen.