Opel Corsa 1.2 16V World Cup

Ein neuer Motor im Opel Corsa 1.2 16 V. Nach dem Dreizylinder folgt nun auf gleicher Basis ein 1,2 Liter-Vierzylinder, ebenfalls mit vier Ventilen.
Dass der Vierventiler Stand der Motorentechnik geworden ist, zeigt nun auch Opels kleinstes Modell. Die alten, sogenannten Family One-Triebwerke mit einer einzigen, zahnriemengetriebenen Nockenwelle und zwei Ventilen sind Auslaufmodelle. Neben dem erst jüngst debütierenden Dreizylinder-Vierventiler steht nun, auf gleicher Basis, ein 1,2 Liter-Vierzylinder zur Wahl – wie der stummelige Bruder in Wien-Aspern in großen Mengen produziert.
Mit 72,5 Millimetern für Bohrung und Hub ist das neue Maschinchen nicht nur quadratisch, sondern – wie sich zeigte – auch praktisch und gut. 65 PS erreicht der neue Vierventiler, dessen beide Nockenwellen durch eine Kette angetrieben werden, dazu gibt es ein Höchstdrehmoment von 110 Newtonmetern bei 4000 Touren.
Von den Leistungsziffern her ist das neue Triebwerk weniger mit dem alten 1200er und dessen 45 PS zu vergleichen als mit dem baugleichen 1,4- Liter und dessen 60 Pferdestärken, der im August eingestellt wird. Und siehe da, trotz des Hubraum-Mankos gelingt dem Neuling alles besser. Mit einer Beschleunigung von null auf 100 km/h in 13,7 Sekunden (statt 15,1 Sekunden) ist er temperamentvoller, die Durchzugskraft ist besser (80 auf 120 km/h im großen Gang 20,6 statt 23,9 Sekunden), im Verbrauch schließlich zeigt der reibungsoptimierte neue Vierzylinder dem alten Pendant die deutlichste Harke.
Der Testverbrauch betrug 6,5 Liter/100 km, 7,7 waren es beim 1,4-Liter. Noch deutlicher die Differenzen beim Minimalverbrauch: 4,4 Liter zu 6,4 Liter. Das Geräuschbild wurde etwas kerniger, nicht unüblich bei der Ventilzahl vier.
Störende Vibrationen gibt es nicht – auch hohe Dauerdrehzahlen auf der Autobahn lassen sich ohne Beeinträchtigung des Wohlbefindens absolvieren. Getrübt wird dies alles hauptsächlich durch Unexaktheiten der serienmäßigen Servolenkung, die um die Mittellage schlecht anspricht, was die prinzipiell sehr sicheren Fahreigenschaften etwas trübt. Die Erfüllung der D3-Abgasnorm und die günstige Haftpflicht- und Vollkasko-Einstufung sind weitere Corsa-Vorzüge auf dem Weg zum preiswerten Fahren. Der neue 1200er zielt, mit günstigem Verbrauch und verlängerten Inspektionsintervallen, in die gleiche Richtung. Daß er stärker wurde, ist ein durchaus angenehmer Nebeneffekt.